Köln (SID) – Sportwissenschaftler Ingo Froböse rechnet infolge der kurzen Winterpause in der Fußball-Bundesliga mit einer deutlichen Zunahme von Verletzungen. Die körperliche Überlastung werde einigen Spielern „in den nächsten Monaten leider schwere gesundheitliche Probleme bereiten“, sagte der Professor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln dem Tagesspiegel. Der 63-Jährige rechnet mit einer Zunahme gegenüber den vergangenen Jahren von etwa 30 Prozent.
Der erste Spieltag des neuen Jahres an diesem Wochenende leitete eine Serie von 21 Bundesliga-Partien für jeden Klub bis zum Saisonende ein. Einige Spieler von Bayern München könnten im Extremfall bis Ende Mai in Liga, DFB-Pokal, Champions League, Klub-WM und Nationalmannschaft auf 38 Spiele kommen – noch bevor die EM-Endrunde (11. Juni bis 11. Juli) beginnt. Aufgrund des coronabedingt verspäteten Saisonstarts betrug die Winterpause dieses Mal nur wenige Tage.
„Wir haben auf der einen Seite die akute Ermüdung, die eine Regeneration nach jedem einzelnen Spiel erfordert. Das ist die Problematik, auf die man die meisten Verletzungen zurückführen kann“, erklärte Froböse. Hinzu komme eine chronische Ermüdung, die sich allein durch eine längere Wettkampfpause beheben lasse. „Die ist aktuell aber noch nicht zu spüren und wird auch erst gegen Ende der Saison erfolgen – dann also, wenn die Spiele besonders wichtig werden“, erklärte der Sportwissenschaftler.
Schützen könnten sich die Profis nur selbst durch „ihre Ernährung, ihren Schlafrhythmus und den Umgang mit Genussmitteln. Da dürfen die Verantwortlichen in diesem Jahr keinen Spielraum lassen“, sagte Froböse.
Fotos: SID
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