Köln (SID) – Zwölf Jahre lang führt Peco Bauwens, der eigentlich Peter Joseph Bauwens hieß, von 1950 bis 1962 als Präsident die Geschicke des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er war der erste DFB-Chef nach dem Zweiten Weltkrieg. Der gebürtige Kölner konnte als Spieler auf einen Einsatz in der Nationalmannschaft zurückblicken, entschied sich aber später für die Schiedsrichterei.
Und das mit großem Erfolg. Er leitete immerhin 82 Länderspiele. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) berichtet über Bauwens, dass dieser wohl der einzige Schiedsrichter gewesen sei, „der je auf dem Platz von einem Spieler geküsst wurde“. Laut der Anekdote soll sich das in einem Freundschaftsspiel in Frankfurt/Main zugetragen haben.
Bauwens sprach einem offenbar südamerikanischen Spieler einen Elfmeter gegen die einheimische Stadtauswahl zu. Der schaute ob der unerwarteten Entscheidung zunächst ungläubig, verwandelte den Strafstoß und „bützte“ – wie man im Rheinland sagt – anschließend den Unparteiischen.
Kritisch beurteilt wird die Einstellung von Bauwens, der am 24. Dezember 1886 geboren wurde, zum Nationalsozialismus im Dritten Reich. In seine Präsidentschaft fiel auch die Entscheidung, den Frauenfußball zu untersagen. Am 17. November 1963, ein Jahr nach seinem Abschied als DFB-Präsident, starb Peco Bauwens in Köln.
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