Frankfurt/Main (SID) – Borussia Dortmund ist bei der Jagd auf Spitzenreiter Bayern München zum zweiten Mal in Folge gestolpert. Ohne Topangreifer Erling Haaland entwickelte der ersatzgeschwächte BVB offensiv zu wenig Durchschlagskraft und kam bei Eintracht Frankfurt nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Das Team von Trainer Lucien Favre droht damit, im Titelrennen schon früh den Anschluss zu verlieren.
Nach dem 1:2 gegen Köln verhinderte Giovanni Reyna (56.) in der Frankfurter Arena die zweite Pleite nacheinander. Daichi Kamada (9.) hatte die Eintracht früh in Führung gebracht. Die Westfalen sind in Frankfurt nun seit sieben Ligaspielen und über sieben Jahren sieglos – bei keinem Bundesligisten wartet die Borussia länger auf einen Erfolg. Erstmals seit 27 Ligabegegnungen spielte der dauerbelastete Champions-League-Achtelfinalist wieder Remis und verschenkte damit bereits zum dritten Mal Punkte gegen ein Mittelfeld- oder Kellerteam.
Die Frankfurter „Unentschiedenkönige“ treten mit dem fünften Remis in Serie weiter auf der Stelle – bereits seit sieben Spielen wartet die Eintracht auf einen Dreier. Frankfurt-Coach Adi Hütter hatte vor der Partie gemutmaßt, dass der BVB Haaland „nicht ersetzen“ kann und nach der Champions-League-Partie am Mittwoch gegen Lazio Rom „müde“ sein könnte.
Dem versuchte Trainer Lucien Favre mit sieben Wechseln in der Startformation entgegenzutreten. Unter anderem rotierte Kapitän Marco Reus auf die Bank, Raphael Guerreiro und Manuel Akanji mussten kurzfristig angeschlagen passen. Überraschend dabei war dagegen Abwehrchef Mats Hummels nach seinem Schlag aufs Sprunggelenk – und der ließ nach nicht einmal 120 Sekunden die erste gute Chance der Partie leichtfertig liegen.
Dann war er aber erstmal in seinem Kerngeschäft in der Defensive gefordert, denn die Eintracht spielte gleich zielstrebig nach vorne. Filip Kostic (3.) und der Ex-Dortmunder Erik Durm (6.) vergaben zunächst noch, ehe Kamada nach einem langen Pass von Martin Hinteregger den Ball an Roman Bürki vorbei ins Tor schoss.
Der BVB berappelte sich schnell und erarbeitete sich leichte Feldvorteile. Gefährlich wurde es vor allem durch Einzelaktionen, Jadon Sancho verpasste den Ausgleich gleich zweimal (20., 26.) nur um Zentimeter. Doch auch die Eintracht blieb mit ihrem schnellen Umschaltspiel stets gefährlich, Aymen Barkok (34.) verpasste aus sechs Metern freistehend eine höhere Pausenführung.
Favre brachte zur Pause mit Sturmjuwel Youssoufa Moukoko neuen Offensivschwung, Giovanni Reina krönte mit einem Schuss in den Winkel die frühe Drangphase. Der Druck blieb auch in Folge hoch, die Hütter-Elf schaffte in Halbzeit zwei kaum einmal Entlastung.
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