Bonn (SID) – Ex-Weltmeister Benedikt Höwedes sieht mit etwas Abstand zum Fußball-Geschäft Schwächen in der Szene bei der Vorbereitung von Profis auf das Leben nach der aktiven Karriere. „Ich fände es sinnvoll, wenn es Fortbildungsangebote in Klubs gäbe, um sich freiwillig auf die Zeit danach vorzubereiten“, sagte der frühere Schalker Bundesliga-Profi rund ein halbes Jahr nach der Beendigung seiner Laufbahn dem Internetportal t-online.de.
Durch eine Erweiterung des Horizonts könnten immer wieder auftretende Probleme von früheren Profis bei der Lebensgestaltung und Finanzplanung leichter vermieden werden, meinte der 32-Jährige weiter: „Nach der aktiven Fußball-Karriere haben Spieler noch 30, 35 Jahre vor sich, die sinnvoll bis zur Rente genutzt werden können und sollten. Nur wenige haben finanziell ausgesorgt, gerade Fußballer, die in der 2. oder 3. Liga gespielt haben. Nicht jeder möchte für den Rest seines Lebens nur auf dem Sofa hocken.“
Die Klubs könnten die Bildungsprogramme für ihre Spieler nach den Vorstellungen von Höwedes in Kooperation mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) anbieten. Als Inhalte schlug der ehemalige Italien- und Russland-Legionär Sprachen und Fernstudien vor.
Sorgen bereitet Höwedes das offenbar nur mäßig ausgeprägte Verständnis in Fußballer-Kreis für finanzielle Themen: Schulungen im Finanzbereich könnten für die Zeit der Profi-Karriere „Bewusstsein dafür schaffen, dass irgendwann erstmal kein regelmäßiges Gehalt kommt“.
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