Wolfsburg (SID) – Turbulenter Jubiläumserfolg für den VfL Wolfsburg: Die Niedersachsen haben ein wildes Nordduell gegen Werder Bremen mit 5:3 (3:2) gewonnen und damit ihren 300. Sieg in der Fußball-Bundesliga gefeiert. Für die Gäste endete am 9. Spieltag dagegen eine Serie von fünf Unentschieden, bei denen das Ergebnis jedesmal 1:1 lautete.
Die Wölfe lagen zurück, gewannen schnell wieder die Oberhand, mussten dann gleich zweimal den Ausgleich hinnehmen – und standen bei Abpfiff doch noch als Sieger da. Damit rückte der VfL in der Tabelle zumindest für einen Tag auf den fünften Tabellenplatz vor, erstmals gab es unter Trainer Oliver Glasner drei Heimsiege nacheinander. Bremen dagegen muss sich nach nunmehr sechs Spielen ohne Sieg wieder mehr nach unten orientieren.
Insbesondere in der ersten Halbzeit lieferten sich beide Mannschaften einen sehenswerten Schlagabtausch, fast jeder Schuss war ein Treffer. Leonardo Bittencourt eröffnete für die Hanseaten den Torreigen (13.), der VfL konterte durch Jung-Nationalspieler Ridle Baku (22.) und John Anthony Brooks (25.).
Der drei Minuten zuvor eingewechselte Kevin Möhwald glich aus (36.), fast im Gegenzug gelang VfL-Torjäger Wout Weghorst (37.) der fünfte Saisontreffer zum 3:2 – und es war noch nicht einmal Halbzeit.
Unmittelbar nach Wiederbeginn traf dann Brooks (47.) erneut – diesmal allerdings ins eigene Tor. Aber Weghorst schlug in der 76. Minute ein zweites Mal zu und sorgte für die Entscheidung, zumal es für Werder noch schwieriger wurde: Torschütze Möhwald sah in der Schlussphase wegen wiederholten Foulspiels (80.) Gelb-Rot. Den letzten Konter der Partie schloss Bartosz Bialek (90.+5) zum Endstand ab.
Beide Teams kämpften 90 Minuten lang mit offenem Visier, dabei hatte sich Werder-Trainer Florian Kohfeldt im Vorfeld genau dieses Szenario nicht vorstellen können. „Ich erwarte, dass beide Mannschaften kompakt stehen und aus der Defensive heraus agieren“, hatte er gesagt.
Nach dem Treffer zum 3:3 suchten die Mannschaften aber unermüdlich die Chance zum Sieg, ein Remis war hüben wie drüben keine Option. Selbst der üblicherweise eher ruhige Wolfsburger Coach Glasner griff ungewohnt lautstark ins Geschehen ein.
Unter dem Strich waren die Gastgeber dem dreifachen Punktgewinn aber stets näher. Ihr Problem war lange Zeit, dass sie zu wenig aus der spielerischen Überlegenheit machten – dann erlöste Weghorst die Wölfe mit Saisontor Nummer sechs aber doch noch, Bialek schraubte das Ergebnis in die Höhe.
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