München (SID) – Große Auszeichnung für große Weiten: Markus Rehm ist Deutschlands Para Sportler des Jahrzehnts. Der Weitsprung-Weltrekordler von Bayer Leverkusen gewann die Wahl des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) knapp vor Skifahrer Gerd Schönfelder und Kugelstoßer Niko Kappel.
Als DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher „die freudige Nachricht“ um 22 Uhr telefonisch überbrachte, „hatte ich wirklich Herzklopfen, weil das schon eine ganz besondere Auszeichnung ist“, sagte der 32-Jährige. Dies bedeute ihm „wahnsinnig viel“, ergänzte Rehm: „Ich durfte ja schon Para Sportler des Jahres werden, aber eine Ehrung über das gesamte Jahrzehnt ist noch mal eine ganz andere Hausnummer.“
Rehm wird von der ehemaligen Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius trainiert. 2014 machte der unterschenkelamputierte Athlet Schlagzeilen, als er sich im Wettkampf mit Weitspringern ohne Behinderung den deutschen Meistertitel sicherte.
Seit seinem internationalen Debüt 2009 ist Rehm bei Höhepunkten im Para Sport ungeschlagen: Er wurde fünf Mal Welt- und vier Mal Europameister, gewann darüber hinaus Gold bei den Paralympics 2012 und 2016 – und verbesserte regelmäßig seinen Weltrekord, der mittlerweile bei 8,48 Metern steht. Zusätzlich jubelte Rehm mit der 4×100-Meter-Staffel über je zwei WM- und EM-Titel sowie Paralympics-Gold 2016. In Rio 2016 war Rehm Fahnenträger des Team Deutschland Paralympics.
Rehm erhielt 24,05 Prozent der mehr als 10.000 Stimmen. Schönfelder kam auf 22,78, Kappel auf 21,08 Prozent. Bereits am Dienstag war die ehemalige Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber als Para Sportlerin des Jahrzehnts ausgezeichnet worden. Am Samstag wird noch das Team ausgezeichnet.
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