Liverpool (SID) – Jürgen Klopp zeigte nach seiner krachenden Poker-Pleite keine Reue. „Ich würde es wieder tun“, sagte der Teammanager des FC Liverpool nach der unnötigen 0:2-Niederlage seiner B-Elf in der Champions League gegen Atalanta Bergamo. Klopps Gelassenheit hat gute Gründe: Er hatte keine andere Wahl – und im schlimmsten Fall droht ihm ein echtes Endspiel in Dortmund.
Dortmund? Liverpools Gruppenfinale am 9. Dezember beim dänischen Meister FC Midtjylland muss wegen der Corona-Situation vor Ort womöglich verlegt werden. Der Signal Iduna Park, zwischen 2008 und 2015 die Heimat von BVB-Coach Klopp, ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge erster Ersatzkandidat.
„Wie es aktuell aussieht, kann das Spiel in Herning stattfinden“, sagte ein Sprecher des dänischen Klubs vor einigen Tagen, aber: Wegen der großen Herausforderungen sei noch nicht ausgeschlossen, dass doch ein Ausweichort „in Betracht gezogen“ werde. Hintergrund: Klopp und Co. müssten nach der Rückkehr aus Dänemark entsprechend der aktuellen britischen Auflagen in eine 14-tägige Quarantäne. Im fraglichen Zeitraum sieht der Kalender für die Reds drei Ligaspiele vor – Verlegung ausgeschlossen.
Liverpool führt seine Gruppe mit neun Punkten vor Atalanta mit Torschütze Robin Gosens und Ajax Amsterdam (beide sieben) an. Ein Punkt gegen die Niederländer am Dienstag würde schon für den Einzug ins Achtelfinale reichen.
„Ajax wird eine Herausforderung – eine mehr zu all jenen, denen wir in diesem Land begegnen“, sagte Klopp: „Aber ich denke jetzt nicht an Ajax, sorry. In ein paar Stunden müssen wir nach Brighton.“ Wegen des Premier-League-Spiels zum ungeliebten Mittagstermin am Samstag (13.30 Uhr/Sky) hatte Klopp gegen Bergamo den ein oder anderen Star geschont.
Das rächte sich auch deshalb, weil Gosens und Co. ein „Meisterwerk im Fußballtempel“ aufführten, wie die Gazzetta dello Sport schwärmte. „Wir haben Geschichte geschrieben“, sagte Gosens bei Sport1 und sprach von einem erfüllten „Traum. Sportlich war es ein Highlight in meiner Karriere.“
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