München (SID) – Stürmerstar Robert Lewandowski hat Titelverteidiger Bayern München mit der nächsten Großtat für die Geschichtsbücher vorzeitig und zum 13. Mal nacheinander ins Achtelfinale der Champions League geführt. Europas Fußballer des Jahres ebnete dem Triple-Gewinner mit seinem 71. Treffer in der Königsklasse beim 3:1 (1:0) gegen den frechen österreichischen Herausforderer RB Salzburg den Weg zum 15. Sieg in Serie – Europapokalrekord.
Lewandowski rückte mit der Führung (42.) in der „ewigen“ Torjägerliste der Champions League auf Rang drei vor. Häufiger als der Pole trafen nur die Weltstars Lionel Messi (118) und Cristiano Ronaldo (131). Ein Eigentor von Maximilian Wöber nach einem Schuss von Finalheld Kingsley Coman (52.) und der eingewechselte Leroy Sane (68.) machten den Einzug in die K.o.-Runde als Gruppensieger perfekt.
Dabei mussten die Bayern die letzten 25 Minuten in Unterzahl bestreiten: Neuzugang Marc Roca, der bis dahin ein ordentliches Champions-League-Debüt gegeben hatte, sah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (66.). Mergim Berisha erzielte Salzburgs hoch verdientes Ehrentor (73.).
Wie schon im Hinspiel (6:2) war es ein hartes Stück Arbeit für die Bayern. Der Underdog Salzburg blieb seiner mutigen Linie auch beim großen Favoriten treu und hatte gegen dessen neu formierte Defensive selbst gute Chancen. Doch auf den abermals herausragenden Manuel Neuer im Tor war Verlass.
Bayern-Trainer Hansi Flick sah sich angesichts der personellen Notlage zu zwei mutigen Personalien gezwungen. Weil es für Lucas Hernandez nach seiner Beckenprellung nur für eine Jokerrolle reichte, durfte auch der 20-jährige Chris Richards auf der linken Abwehrseite sein Debüt in der Königsklasse feiern. Außerdem stellte Flick nach der Enttäuschung gegen Bremen (1:1) wieder auf Doppel-Sechs um, „weil wir eine Mannschaft erwarten, die Fußball spielen will“. So kam Roca neben Leon Goretzka zum Zug.
Der Spanier konnte sich gegen enorm agile Salzburger nicht über Beschäftigungsmangel beklagen. „Gutes Pressing, Umschaltspiel, unsere Geschwindigkeit nutzen“, hatte RB-Coach Jesse Marsch kurz vor dem Spiel bei Sky gefordert – und seine Elf setzte dies gut um. Die umgebaute Münchner Defensive hatte so häufiger Probleme beim Spielaufbau.
Und sie offenbarte Lücken, in die RB gnadenlos hinein stieß. So musste Neuer nach einem Fehlpass des seltsam wackligen Abwehrchefs David Alaba bei einer Doppelchance gegen Berisha und Enock Mwepu (15.) all sein Können zeigen. Die größte Gelegenheit zur Gästeführung vergab Salzburgs ungarischer Wunderknabe Dominik Szoboszlai frei vor Neuer (35.).
Lewandowskis Tor wirkte auf die Roten wie eine Befreiung, der 32-Jährige traf gedankenschnell per Abstauber nach einem Schuss von Thomas Müller. Coman hatte beim 2:0 Glück, dass sich RB-Verteidiger Wöber in seinen Schuss warf und diesen so unhaltbar abfälschte.
Salzburg musste sich angesichts des nun deutlicheren Rückstands vorkommen wie im falschen Film. Erst recht, als Sane nach Coman-Flanke per Kopf erhöhte.
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