Eins, zwei, drei, vier! Ein Erling Haaland in Weltklasse-Form hat Borussia Dortmund beim historischen Debüt des Supertalents Youssoufa Moukoko zu einem wichtigen Sieg im Rennen um die Bundesliga-Spitze geführt. Der BVB gewann am Samstag bei Hertha BSC nach Rückstand dank eines furiosen Viererpacks des norwegischen Star-Stürmers noch mit 5:2 (0:1). Moukoko, der mit seinem 16. Geburtstag am Freitag die Spielberechtigung erhalten hatte, wurde in der 85. Minute zum jüngsten Spieler in 57 Jahren Bundesliga-Geschichte.
Haaland (47./49./62./80.) mit seinen Saisontoren sieben bis zehn und Raphael Guerreiro (70.) schossen die Gäste zu drei Punkten, Matheus Cunha (33./79., Foulelfmeter) traf für die Hertha. Die Dortmunder nutzten das 1:1 des Meisterschaftsrivalen Bayern München gegen Werder Bremen ein paar Stunden zuvor somit zu ihrem Vorteil. Mit 18 Punkten hat Dortmund nur noch einen Zähler Rückstand auf den Tabellenführer aus München.
Vor der Partie hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor überzogenen Erwartungen an Moukoko gewarnt. „Das, was medial um den Jungen abgeht, geht mir ein Stück zu weit. Das gefällt mir nicht“, sagte er. Daher setzte ihn Favre erst einmal auf die Bank, brachte ihn aber, als der Sieg sicher war. Vorne stürmte Haaland, der nach dem Corona-Chaos bei der norwegischen Nationalmannschaft am Samstag zum „Golden Boy“, dem besten U21-Spieler Europas, gekürt worden war.
Dortmund presste in der Anfangsphase, ohne selbst vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen. Der BVB überließ den Gastgebern in dieser Phase öfter den Ball, Dodi Lukebakio (8.) schoss nach einem Konter über das Dortmunder Tor. Erst danach zog der BVB sein Kombinationsspiel etwas besser auf. Nach Zusammenspiel von Mahmoud Dahoud und Haaland landete der Ball bei Marco Reus (17.), dessen Abschluss von der linken Seite Hertha-Torwart Alexander Schwolow problemlos abwehrte.
Die Berliner waren stark in der Balleroberung und spielten zügig von hinten heraus, das 1:0 durch Cunha stand beispielhaft dafür. Nach Abschlag von Schwolow leitete Lukebakio auf den Brasilianer weiter, der aus rund 20 Metern vollstreckte. In der zweiten Halbzeit spielte Dortmund wie verwandelt und mit mehr Zugzwang. Es zahlte sich schnell aus. Zum 1:1 musste Haaland nach Flanke von Emre Can nur einschieben, die Führung besorgte er Momente später nach Vorlage von Julian Brandt per wuchtigem Schuss aus spitzem Winkel. Der Wille der Berliner war gebrochen. Besonders Haaland machte mit der Berliner Abwehr, was er wollte.
Dann kam auch noch Moukoko für Haaland und löste Nuri Sahin (ebenfalls Dortmund) ab, der mit 16 Jahren und 335 Tagen debütiert hatte – es war ein perfekter Abend für den BVB.
Berlin (SID)
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