Mainz (SID) – Borussia Mönchengladbach hat sich nach holprigem Saisonstart für den Champions-League-Kracher gegen Real Madrid warmgeschossen und den FSV Mainz 05 mit einem starken Schlussspurt noch tiefer in die Krise gestürzt. Trotz großer Rotation siegte das Team von Trainer Marco Rose am Samstag 3:2 (1:2) beim Schlusslicht und feierte am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga den zweiten Sieg. Die Mainzer bleiben das einzige Team der Liga ohne Punkt.
Drei Tage vor dem Leckerbissen gegen die Königlichen aus Madrid drehten der Ex-Mainzer Jonas Hofmann (76., Handelfmeter) und Matthias Ginter (83.) die Partie für die Fohlen. Der eiskalte Jean-Philippe Mateta (23./36.) hatte die Mainzer zuvor mit seinen Saisontreffern zwei und drei vom ersten Saisonsieg träumen lassen, nachdem Kapitän Lars Stindl (15.) Gladbach in Führung gebracht hatte.
Nach dem 2:2 in der Champions League bei Inter Mailand am Mittwoch rotierte Rose, der als Profi 158 Pflichtspiele für Mainz bestritten hatte, gleich auf fünf Positionen. So kam der 18 Jahre alte Mittelfeldspieler Rocco Reitz zu seinem Bundesligadebüt, die beiden Offensivstars Alassane Plea und Marcus Thuram saßen zunächst nur auf der Bank. Bei den Mainzern rückte Robin Quaison für sein 100. Bundesligaspiel wieder in die Startformation.
Die auf der Tribüne zugelassenen 100 Mitarbeiter, Angehörigen und Ehrengäste sahen einen kampfstarken Beginn der 05er. Die zuletzt offensivschwachen Gastgeber – in den vorangegangenen vier Spielen hatte Mainz nur zwei Treffer und vier Torschüsse zustande gebracht – spielten direkt mutig nach vorn, aber trotzdem jubelten die Gäste. Nach einer Kopfballvorlage von Breel Embolo traf Stindl nach einer Viertelstunde per Dropkick zur Führung.
Kurz darauf vergab erst Jean-Paul Boetius (19.) die große Chance zum Ausgleich kläglich, vier Minuten später erzielte Mateta nach einem Pfostentreffer von Quaison das verdiente 1:1. Da auch Gladbach fortan mehr investierte, entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen nahezu im Minutentakt.
Fohlen-Stürmer Patrick Herrmann traf noch die Latte (31.), auf der Gegenseite zielte erneut Mateta besser. Die Borussia wirkte durch den Rückschlag geschockt, Mainz spielte sich hingegen in einen Rausch. Eine höhere Pausenführung wäre drin gewesen, auch wenn Herrmann eine weitere dicke Chance liegen ließ (45.+1).
Die Gladbacher kamen wütend aus der Kabine, Mainz konnte eine Doppel-Chance (51.) durch Herrmann und Embolo nur in höchster Not klären. Danach wechselte Rose Thuram und Plea ein und brachte noch mehr Offensivpower aufs Feld.
Nach einem Handspiel von Moussa Niakhate entschied Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) auf Elfmeter, den der eingewechselte Hofmann sicher verwandelte. Nach einem Eckball versetzte Ginter den Mainzern per Kopf den K.o.
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