Köln (SID) – Stürmer Alexander Sörloth vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat bei der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft für einen handfesten Eklat gesorgt. Der 24-Jährige warf Trainer Lars Lagerbäck nach dem Aus in den EM-Play-offs gegen Serbien (1:2 n.V.) vor versammelter Mannschaft fußballerische Inkompetenz und Führungsschwäche vor. Der Coach bestätigte den Vorfall, über den zuerst das Boulevardblatt Verdens Gang (VG) berichtet hatte, in einer Verbandsmitteilung.
„In 30 Jahren im internationalen Fußball habe ich noch nie erlebt, dass sich ein Spieler so über Grenzen hinwegsetzt“, sagte Lagerbäck: „Ich hatte viele fachliche Diskussionen mit Spielern, die faktenbasiert waren. Aber ich hatte niemals etwas, das dem auch nur nahe kam.“
Lagerbäck gab in der Mitteilung zu, dass er Sörloth – wie von VG berichtet – scharf zurechtgewiesen habe („Wie kannst du es wagen!“). Seine Replik garnierte er mit einer kleinen Gemeinheit: Nach seiner vergebenen Großchance im Nations-League-Spiel gegen Zypern im November 2018 (2:0) sei Sörloth „nicht so großspurig“ gewesen. Dafür entschuldigte sich der 72-Jährige jetzt.
Konsequenzen muss Sörloth wegen seiner Generalkritik nicht fürchten, bereits am Morgen nach dem Vorfall hatte er erneut vor versammelter Mannschaft um Verzeihung gebeten. Lagerbäck und dessen Assistent Per Joar Hansen, den der Angreifer ebenfalls attackiert hatte, reichten ihm zur Versöhnung die Hand. RB weiß um den Eklat, Trainer Julian Nagelsmann sagte aber, er habe mit Sörloth darüber noch nicht gesprochen.
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