Berlin (SID) – Der Fehlstart ist perfekt: Hertha BSC hat nach einer schwierigen Länderspielpause den nächsten harten Rückschlag in der Fußball-Bundesliga kassiert. Gegen Aufsteiger VfB Stuttgart verloren offensiv lange unglückliche Berliner am vierten Spieltag mit 0:2 (0:1). Nach drei Niederlagen in Serie stehen die ambitionierten, aber personell durchgeschüttelten Hauptstädter in den kommenden Wochen unter Zugzwang.
Verteidiger Marc-Oliver Kempf (9.) und Kapitän Gonzalo Castro (68.) trafen für den VfB vor 4000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zum zweiten Saisonsieg, in der Tabelle kommen die Stuttgarter nun bereits auf sieben Punkte. Hertha steht bei drei Zählern und die folgenden Aufgaben werden nicht leichter: Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in einer Woche geht es für das Team von Trainer Bruno Labbadia zu Tabellenführer RB Leipzig.
Die Tage vor dem Stuttgart-Spiel waren für die Berliner nicht einfach gewesen: Erst am Donnerstag waren die Stürmer Matheus Cunha (Brasilien) und Jhon Cordoba (Kolumbien) von ihren Nationalmannschaften zurückgekehrt – und standen gleich in der Startelf; Matteo Guendouzi, die sehnlichst erwartete Mittelfeld-Leihe vom FC Arsenal, musste nach einem positiven Coronatest in Quarantäne. Zudem hatte Aufsichtsrat Jens Lehmann im Sport-Bild-Interview die Zielvorgabe Europapokal ausgegeben, was der sportlichen Leitung nicht gefiel.
Schlechte Vorzeichen für eine Partie, in der die Berliner in den ersten Minuten gegen Stuttgart um Spielkontrolle bemüht waren. Mehr Gefahr ging aber von den Gästen aus. Vor der Führung hatte Sasa Kalajdzic (8.) ans Aluminium geköpft, Sekunden später lenkte der ungedeckte Kempf einen Freistoß von Daniel Didavi ebenfalls per Kopf ins Netz.
Hertha wollte danach gerne mehr zeigen, aber die Fünferkette der Schwaben machte es ihnen schwer. Nach dem offensiv durchaus annehmbaren Auftritt beim 3:4 bei Bayern München vor der Länderspielpause fehlte den Berlinern diesmal im ersten Durchgang die letzte Konsequenz. Bezeichnend war, dass ein Stuttgarter für die erste Herthaner Großchance sorgte. Orel Mangala (40.) verlängerte eine harmlose Hereingabe merkwürdig Richtung eigenes Tor und Schlussmann Gregor Kobel rettete in höchster Not.
Gleich nach der Halbzeit schenkte Hertha dem VfB mit leichtfertigen Ballverlusten die Möglichkeit auf das zweite Tor, Kalajdzic (47.) köpfte nur Zentimeter daneben. Wie aus heiterem Himmel hätte Hertha jedoch im Gegenzug fast den Ausgleich erzielt: Erst schoss Cordoba (52.) aus der Drehung links vorbei, danach scheiterte der agile Cunha (53.) an Kobel, der dem Brasilianer den Ball davor in den Fuß gespielt hatte. Kurz nachdem Cunha (66.) eine starke Flanke des eingewechselten Dodi Lukebakio über das Tor beförderte, traf dann Castro per Rechtsschuss aus 20 Metern mitten in die Berliner Drangphase.
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