Frankfurt/Main (SID) – Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht trotz seiner zuletzt harschen Kritik keinen Bruch mit Bundestrainer Joachim Löw. „Meine Kritik hat nie persönlich mit Löw zu tun. Es geht dabei nie um den Menschen, sondern nur um fußballerische Inhalte“, betonte der 59-Jährige in seiner Sky-Kolumne: „Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander. Wenn wir uns das nächste Mal über den Weg laufen, trinken wir auch wieder einen Kaffee miteinander und wechseln mit Sicherheit nicht die Straßenseite.“
Inhaltlich hält Matthäus auch nach dem mühsamen 2:1-Erfolg in der Ukraine an seiner Kritik an der Nationalelf fest: „Die Ukraine ist sicher nicht der Maßstab für uns, und der Erfolg darf nicht überbewertet werden. Die Performance war auch dieses Mal nicht komplett überzeugend, aber immerhin war es mal wieder ein erfreuliches Ergebnis.“
Er habe Löw während seiner Amtszeit auch immer wieder „über alle Maßen gelobt“, erklärte der Weltmeister von 1990. In den letzten zwei Jahren habe Löw aber „nicht immer das glückliche Händchen gehabt, das ihn in den zehn Jahren zuvor begleitet hat. Aber das ist nach so einem langen Zeitraum auch normal.“ Es gelte dies nun umzukehren.
Trotz der zahlreichen Negativergebnisse in jüngster Vergangenheit sieht Matthäus weiter großes Potenzial in der deutschen Mannschaft. „Löw und sein Team müssen wieder für einen neuen positiven Trend sorgen, indem man attraktiven, erfolgreichen und tollen Fußball spielen lässt. Das Ziel muss der maximale Erfolg bei der EM 2021 sein, und das wäre der Titel. Die Spieler dafür haben wir.“
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