Bonn (SID) – Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Berti Vogts hat kein Verständnis für die Ansetzung des Länderspiels gegen die Türkei (3:3) mit einem B-Team am vergangenen Mittwoch. „In Köln liefen nicht etwa die besten elf Spieler Deutschlands auf, sondern die, die noch übrig waren“, schrieb der 73-Jährige in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online.de.
Das entspreche nicht dem, „was ich mir unter einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft vorstelle“, betonte der Europameister-Coach von 1996. Vogts, neues Mitglied der Hall of Fame des deutschen Fußballs, übt auch Kritik an der Aufstellung von Bundestrainer Joachim Löw gegen die türkische Auswahl.
„Ein Reservespieler eines Vereins hat in der DFB-Startformation nichts zu suchen. Als Fußballfan würde ich mir beim Blick auf das Türkei-Spiel verschaukelt vorkommen“, äußerte Vogts. In der Anfangsformation stand unter anderem der Dortmunder Nico Schulz, der beim BVB derzeit nur Ergänzungsspieler ist und gegen die Türkei stark enttäuschte.
Früher sei eine solche Partie für alle Beteiligten etwas ganz Besonderes gewesen. Dies sei heute anders. Vogts: „Da bleiben die Bayern-Spieler zu Hause, um sich zu schonen. Hallo? Das hätte man Spielern wie Franz Beckenbauer oder mir damals mal sagen sollen. Hätte uns unser Trainer Helmut Schön schonen wollen, wären wir an die Decke gegangen.“
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