Köln (SID) – Sebastian Hoeneß hat mit der TSG Hoffenheim ein erfolgreiches Debüt als Bundesliga-Trainer gefeiert. Die Europa-League-Starter aus dem Kraichgau gewannen am 1. Spieltag beim 1. FC Köln dank eines Dreierpacks von Andrej Kramaric mit 3:2 (2:1) und präsentierten sich dabei zumindest stärker als noch im ersten Pflichtspiel unter Hoeneß: Im DFB-Pokal hatte Viertligist Chemnitzer FC die TSG bis ins Elfmeterschießen gezwungen.
Hoeneß, Sohn von Ex-Nationalspieler Dieter und Neffe von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli, konnte sich in Köln zwar wieder auf Kramaric (3./45.+2., Foulelfmeter nach Videobeweis/90.+3) verlassen. Das genügte: Neuzugang Sebastian Andersson (22.), erst unter der Woche von Union Berlin verpflichtet, und Dominick Drexler (86.) trafen für Köln.
In Müngersdorf war Hoffenheim hervorragend ins Spiel gekommen, und das hatten die Gäste Kölns Kapitän zu verdanken: Jonas Hector spielte einen zu laschen Rückpass auf Torwart Timo Horn, Kramaric erlief den Ball und traf zur Führung.
Unter der Woche noch hatte Hoeneß um den Einsatz des immer wieder angeschlagenen Kroaten gebangt, der die Mannschaft schon im Pokal mit zwei Treffern ins Elfmeterschießen gerettet hatte. Auch am Samstag liefen die anfangs zahlreichen Hoffenheimer Angriffe über ihn, die TSG vergab aber gleich einige Chancen gegen nun sehr unsichere Kölner.
Diese mussten ohne ihre offensiven Schlüsselspieler der Vorsaison auskommen, Mark Uth kehrte nach Schalke zurück, Jhon Cordoba wechselte zu Hertha BSC. Spielmacher Ondrej Duda (von Hertha gekommen) und Andersson gaben daher ihr Startelf-Debüt – und Andersson nutzte gleich seine zweite Torchance im FC-Trikot. Per Kopf traf er zum Ausgleich, der zu diesem Zeitpunkt unverdient war.
Hoffenheim blieb tendenziell besser und wurde durch einen Elfmeterpfiff belohnt: Schiedsrichter Daniel Siebert (Berlin) hatte nach Studium der Videobilder ein Foul von Rafael Czichos an Christoph Baumgartner gesehen. Eine umstrittene Entscheidung, Kramaric verwandelte sicher.
Im leeren Kölner Stadion, erst am Freitagabend hatte die Politik die Pläne für 9200 Zuschauer untersagt, zeigte Hoffenheim nach der Pause allerdings sein anderes Gesicht. Im Minutentakt rollten jetzt Kölner Angriffe auf das Gästetor, Andersson (46.), Jan Thielmann (47.), Duda (50.) und Ellyes Skhiri (53.) und später auch Dominick Drexler (80.) vergaben teilweise knapp.
In dieser Phase verlor Hoeneß‘ Mannschaft ihre Sicherheit, die TSG stand im Verlauf der zweiten Hälfte tief und kam kaum noch zu Angriffen. Köln agierte oft umständlich – und durfte dennoch lange auf einen Punktgewinn hoffen.
Fotos: SID