Duisburg (SID) – Die Offensive zaubert, das neue Juwel funkelt – beim vielversprechenden Debüt von Jude Bellingham hat Borussia Dortmund mit einer Tore-Show die zweite DFB-Pokal-Runde erreicht. Der 17-Jährige zeigte sich während des überzeugenden 5:0 (3:0) beim Drittligisten MSV Duisburg technisch wie taktisch sehr reif und glänzte zudem als Schütze. Der BVB scheint nach Jadon Sancho das nächste englische Supertalent entdeckt zu haben.
Sancho (15.) verwandelte einen Handelfmeter, Bellinghams 2:0 (30.) erstickte jede Hoffnung des MSV auf eine Sensation früh. Thorgan Hazard (39.), Axel Witsel (50.) und Marco Reus bei seinem Pflichtspiel-Comeback nach 223 Tagen (57.) erzielten die weiteren Treffer für den BVB, der sich offensiv den Triumph in Berlin zum Ziel gesetzt hat. Bellingham wurde nach sehr starken 45 Minuten für den Ligastart gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag geschont.
„Der Pokal ist die einfachste Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen“, sagte Lizenzspielerchef Sebastian Kehl bei Sky und in der ARD kurz vor dem Anpfiff – in der Liga werde es gegen Bayern München, die „vielleicht beste Mannschaft der Welt“, schließlich schwierig. Viel einfacher sollte es beim einst ruhmreichen MSV werden, der den Dortmunder Stars eine allenfalls solide Drittliga-Mannschaft entgegenstellte.
Entsprechend belagerte der BVB den Duisburger Strafraum. Erling Haaland fiel bei seinem Schussversuch noch kurios aufs Hinterteil (12.), dann aber lenkte MSV-Profi Maximilian Sauer einen Schuss Witsels mit der Hand ab – Sancho verwandelte in den Winkel. Bellingham, von Birmingham City für 26 Millionen Euro gekommen, präsentierte sich vor der Dreierkette robust und in der englischen 2. Liga gestählt, spielstark, mit Übersicht.
Die Gastgeber zeigten sich ab und an vor dem Dortmunder Tor, ohne den sicheren Ersatztorhüter Marwin Hitz in größere Verlegenheit zu bringen. Roman Bürki war wegen Hüftproblemen ausgefallen. Hazards Freistoß zum 0:3 Sekunden nach einer Roten Karte gegen Dominic Volkmer (Notbremse) war schon der entscheidende Genickschlag.
BVB-Trainer Lucien Favre („Wir wollen den Pokal gewinnen“) nahm Bellingham runter und wechselte kurz darauf nochmals dreifach. Der BVB spielte seine Überlegenheit dennoch problemlos aus, Wie Witsel mit dem Oberschenkel einen Freistoß von Gio Reyna zum 0:4 abfälschte, passte zum unglücklichen Auftritt des überforderten MSV. Reus, verletzungsbedingt seit Februar ohne Pflichtspiel, traf drei Sekunden nach seiner Einwechslung. Kurz darauf gab der Brasilianer Reinier wie zuvor Thomas Meunier sein Debüt. Es war für den BVB ein runder, ruhiger Abend.
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