Köln (SID) – Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Kevin Kuranyi macht sich Sorgen um seinen Ex-Klub Schalke 04 und vermisst bei den Königsblauen Identifikationsfiguren. „Marcelo Bordon, Mladen Krstajic, Gerald Asamoah, Ebbe Sand. Das waren Anführer, bei denen sich viele dachten: ‚Geil, so will ich auch werden, an denen kann ich mich orientiere'“, sagte der 38-Jährige im Interview mit SPOX und Goal: „Wenn ich jetzt einen Blick auf den Schalker Kader werfe, frage ich mich: Zu wem soll ein Ahmed Kutucu bitteschön aufschauen?“
Außerdem fehlen dem früheren Torjäger Spieler, die sich in der schwierigen Situation uneingeschränkt zu dem hochverschuldeten Traditionsklub bekennen. „Es gibt Spieler, die sich vermutlich denken: ‚Okay, wenn es hier nichts wird, dann kann ich wechseln und woanders mein Geld verdienen.‘ Oder welche, die in Anbetracht ihrer Fähigkeiten zu viel verdienen und sich denken: ‚Okay, ich verdiene hier so viel, dass ich meinen Vertrag aussitze – wenn es klappt, klappt es und wenn nicht, nehme ich halt wenigstens die Kohle mit.'“
Schalke steht nach dem Absturz in der vergangenen Bundesliga-Rückrunde auch angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage vor einer ungewissen Zukunft. Der umstrittene Trainer David Wagner muss auf Spieler setzen, die wie Mark Uth oder Sebastian Rudy eigentlich gar nicht auf Schalke spielen wollen oder wie der Algerier Nabil Bentaleb schon längst verkauft werden sollten. Für Neuzugänge steht kein Geld zur Verfügung, lediglich der 36 Jahre alte Torjäger Vedad Ibisevic wurde bislang als Neuzugang verpflichtet.
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