Vom Gigantismus der modernen Premier League war am Anfang nichts zu spüren. Gerade einmal zwölf Vereine waren dabei, als die englische Fußballliga am 8. September 1888 in ihre erste Saison startete. Die späteren Dominatoren aus Manchester, Liverpool oder London suchte man vergeblich in der Football League, ausschließlich Klubs aus den Midlands und dem Norden waren involviert.
Heute vollkommen undenkbar: Es gab keine Absteiger. Die Teams auf den vier letzten Plätzen wurden bei der jährlichen Hauptversammlung der Football League, in deren Rahmen auch über Neuaufnahmen entschieden wurde, einfach wiedergewählt.
Zum ersten Meister krönte sich Preston North End. Und wie! Die „Lilywhites“ blieben in sämtlichen Partien unbesiegt und gingen als „Invincibles“ (Die Unbezwingbaren) in die englische Fußballgeschichte ein. 115 Jahre dauerte es, bis der FC Arsenal in seiner Meistersaison 2003/04 dieses Kunststück wiederholte.
Preston sicherte sich 1888/89 zudem als erster Verein das Double, den FA-Cup gewann der Klub aus der Grafschaft Lancashire ohne jedes Gegentor.
1890 verteidigte PNE, eine Mannschaft aus Raufbolden und Exzentrikern, den Meistertitel erfolgreich. Danach endete die kurze Ära des Klubs abrupt, zwischenzeitlich ging es runter bis in die Viertklassigkeit.
Mittlerweile spielt Preston, für das illustre Persönlichkeiten wie Bill Shankly, Tom Finney, Bobby Charlton, Nobby Stiles und auch David Beckham die Fußballschuhe schnürten, zumindest wieder in der zweiten Liga.
Das englische Oberhaus heißt seit 1992 Premier League, jeder der 20 Startplätze garantiert jährliche Einnahmen im dreistelligen Millionenbereich. Absteigen will auch heute niemand, Gnade durch ein Komitee wird aber keinem Klub mehr zuteil.
SID
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