München (SID) – Die Klubs des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) befürworten mit großer Mehrheit eine Klage gegen die Staatsregierung von Ministerpräsident Markus Söder, sollte es keine zeitnahen Lockerungen geben. Den Vereinen stößt vor allem die Entscheidung des Ministerrats in Corona-Zeiten sauer auf, den Wettkampfbetrieb im Freistaat weiterhin zu untersagen. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer einer BFV-Umfrage unter 4500 Vereinen sind daher für eine solche Klage.
„Unsere Vereine haben mit der Abstimmung ein ebenso starkes wie klares Signal gegeben“, sagte BFV-Präsident Rainer Koch: „Ein solches erhoffen wir uns jetzt auch sehr kurzfristig von der Staatsregierung, denn wir wollen Fußball spielen und nicht gegen die Regierung klagen.“
Sollten keine weiteren Lockerungen von staatlicher Seite beschlossen werden und der Amateurfußball damit „keine Gleichbehandlung“ erfahren, so der BFV, wird eine Klage wahrscheinlich. Sogar über 85 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Vereinsvertreter halten den Kurs der Staatsregierung für nicht nachvollziehbar, mehr als 80 Prozent drängen auf einen schnellen Re-Start.
Schon zu Beginn der Abstimmung sechs Tage zuvor hatte Koch betont, „dass die Staatsregierung am 14. September die Sache immer noch rechtzeitig auf den Weg bringen und die Freigabe für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab dem 19. September erteilen“ könne. Es müsse aber frühzeitig ein deutliches Signal zur Freigabe kommen. Es sei „nicht nachvollziehbar“, dass in Bayerns Nachbarbundesländern längst wieder vor einer begrenzten Anzahl an Zuschauern gespielt werde.
Insgesamt beteiligten sich 3069 Vereine an der Umfrage, die Beteiligung lag somit bei über 70 Prozent. Der BFV hatte dem zuständigen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (StMI) bereits am 20. August ein entsprechendes Hygiene- und Musterkonzept vorgelegt. Er sei „zuversichtlich, dass wir jetzt sehr schnell auf sachlicher Ebene zu einer Lösung kommen und eine gerichtliche Auseinandersetzung vermeiden können“, sagte Koch.
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