Basel (SID) – Bundestrainer Joachim Löw sieht sich als Profiteur des jüngsten Aderlasses deutscher Nationalspieler ins Ausland. „Das ist eine Persönlichkeitsschulung, das habe ich schon bei einigen Spielern erlebt. Da machen sie den nächsten Karrieresprung, das hilft uns auch“, sagte Löw am Samstag.
Zuletzt hatten in Kai Havertz und Timo Werner (beide FC Chelsea) sowie Robin Koch (Leeds United) und Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon) gleich vier Nationalspieler die Bundesliga verlassen. Im Ausland, meinte Löw, müssten sich diese Profis „wieder ganz neu bewähren, man fängt wieder bei Null an – egal, was man vorher gezeigt oder erreicht hat“.
Doch Löw (60) sieht auch die Kehrseite. „Das Negative ist, wenn solche Spieler und großartige Talente wie Kai aus der Bundesliga weggehen, man sieht gerne solche Spieler, auch die Fans.“
Havertz, davon ist Löw überzeugt, wird der große Schritt auf die Insel glücken. „Die Zeit für Kai ist reif. Ich habe nicht das Gefühl, dass es zu früh ist. Mit seiner Klasse und Reife wird er sich durchsetzen, genauso Timo Werner“, sagte er.
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