Bern (SID) – Der frühere FIFA-Präsident Sepp Blatter (84) hat sich am Dienstag im Rahmen des Strafverfahrens gegen seine Person vor der Schweizer Bundesanwaltschaft erklärt. Blatter erschien um kurz nach 9.00 Uhr an der Zentrale in Bern. Im Laufe des Tages wurde er dort zur undokumentierten Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini (65) befragt, die den beiden auf sportpolitischer Ebene bereits eine mehrjährige Sperre einbrachte.
„Wir fangen jetzt an, über diese Angelegenheit zu sprechen, die nun schon seit fünf Jahren andauert und zu der ich persönlich nie befragt wurde“, sagte Blatter: „Ich bin froh, dass ich Informationen dazu geben kann.“ Platini war am Montag an gleicher Stelle vorstellig geworden, seine Befragung dauerte bis zum Mittag.
Ursprünglich sollte der Franzose nur als „unterstützender Zeuge“ gehört werden. Wegen des Verdachts der „Mittäterschaft an Misswirtschaft und Veruntreuung“ wurde das Verfahren zuletzt aber auch auf Platini ausgeweitet.
Die Schweizer Justiz hatte im September 2015 das Strafverfahren gegen Blatter eröffnet, weil dieser im Jahr 2011 ohne schriftlichen Vertrag eine Zahlung von 1,8 Millionen Euro für eine 2002 abgeschlossene Beratungstätigkeit an Platini geleistet hatte. Die folgende Sperre auf der Ebene des Weltfußballs hinderte Platini unter anderem daran, als FIFA-Präsident zu kandidieren.
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