Hamburg (SID) – Aufsichtsratsboss Marcell Jansen (34) schließt beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV weitere Anteilsverkäufe zur Überwindung der finanziellen Herausforderungen nicht aus. „Die wirtschaftliche Existenz muss über allem stehen“, sagte der Ex-Nationalspieler der Wochenzeitung Die Zeit: „Wir müssten uns doch eher Sorgen machen, wenn sich unser Vorstand nicht mit allen Optionen auseinandersetzen würde.“
Am Ende obliege den Mitgliedern des HSV e.V. jedoch die Entscheidung. Der eingetragene Verein ist mit 76 Prozent der Hauptgesellschafter an der ausgegliederten Profiabteilung. Investor Klaus-Michael Kühne hält 20,6 Prozent. Für weitere Aktienverkäufe ist eine Satzungsänderung mit einer Dreiviertelmehrheit notwendig. Jansen will diese Option mit den Mitgliedern diskutieren.
Der HSV bekommt die Auswirkungen der Coronakrise stark zu spüren. Nach Informationen von NDR 90,3 beträgt das Minus des Klubs für die vergangene Saison knapp acht Millionen Euro, eigentlich hatten die Hanseaten ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren wollen. Für das neue Geschäftsjahr drohe gar ein Minus von 30 Millionen.
Seine Kadergestaltung für die kommende Zweitligasaison gehe der Klub seriös an, erklärte Jansen: „Die Zeiten, in denen wir Spieler gekauft haben, die wir uns eigentlich nicht leisten konnten, sind längst vorbei“. Stattdessen setzt der HSV verstärkt auf ablösefreie Transfers und Leihen.
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