Bern (SID) – Dem scheidenden Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber drohen aufgrund der Geheimtreffen mit dem FIFA-Präsidenten Gianni Infantino nun auch juristische Konsequenzen. Eine Parlamentskommission hat am Montag die Immunität des 54-Jährigen aufgehoben. Somit kann das Anfang August angekündigte Strafverfahren eröffnet werden. Gegen Infantino, den Boss des Fußball-Weltverbandes, läuft das Verfahren bereits.
Es geht um drei nicht protokollierte Geheimtreffen zwischen Lauber und Infantino, die 2016 und 2017 stattgefunden haben. Die Treffen sollen auf Wunsch Infantinos arrangiert worden sein – Lauber hatte zu diesem Zeitpunkt aber mehrere Verfahren im Bereich des Weltfußballs geleitet, darunter auch das im Sommermärchen-Skandal um die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland, das Ende April wegen Verjährung eingestellt wurde.
Die Vorwürfe gegen Lauber lauten auf Amtsmissbrauch, Verletzung des Amtsgeheimnisses und Begünstigung. Lauber wie Infantino haben die Vorwürfe zurückgewiesen.
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