Köln (SID) – Die Europa-League-Spezialisten des FC Sevilla haben mit beeindruckender Effektivität die Titelträume von Topfavorit Manchester United jäh beendet. Der Rekordsieger bezwang die Red Devils in Köln in einem hochklassigen Halbfinale trotz teilweise klarer Unterlegenheit mit 2:1 (1:1) und steht vor seinem sechsten Triumph im zweithöchsten europäischen Wettbewerb. Sevillas Gegner für das Finale am Freitag ermitteln am Montag Inter Mailand und Schachtjor Donezk.
Der ehemalige Gladbacher Luuk de Jong (78.) beendete alle Hoffnungen des englischen Rekordmeisters. Zuvor hatte Suso (26.) nach der frühen United-Führung durch Bruno Fernandes (9., Foulelfmeter) ausgeglichen. Während Manchester weiter auf seinen zweiten Europa-League-Titel nach 2017 warten muss, kann Sevilla seine beeindruckende Serie im zweithöchsten europäischen Wettbewerb fortsetzen. Bis zur aktuellen Spielzeit standen die Andalusier fünfmal unter den letzten Vier der Europa League oder dem Vorgängerwettbewerb UEFA-Cup – und gewannen anschließend immer den Titel.
Nach zwei Halbfinalniederlagen in den englischen Pokalwettbewerben hatte United-Teammanager Ole Gunnar Solskjaer vor der Partie betont, „dieses Gefühl nicht schon wieder erleben“ zu wollen. „Dieser Wille könnte den entscheidenden Unterschied ausmachen“, hoffte die United-Ikone. Und tatsächlich ging seine Elf wild entschlossen in die Partie und dominierte die Anfangsphase.
Nach Foul von Diego Carlos an Marcus Rashford traf Fernandes vom Punkt zur Führung, nur kurze Zeit später fehlten Fred (14.) nach feiner Einzelaktion nur Zentimeter zum frühen Doppelschlag. In Folge konnte Sevilla die Partie etwas offener gestalten, Suso gelang in einer kurzen Drangphase nach perfektem Querpass von Sergio Reguilon der Ausgleich.
Doch United zeigte sich wenig geschockt und übernahm sofort wieder die Spielkontrolle. Spätestens nach dem Seitenwechsel entwickelte sich die Begegnung immer mehr zu einem Spiel auf ein Tor. Doch Sevilla-Keeper Yassine Bounou rettete gegen Mason Greenwood (46.) und Anthony Martial (49., 52., 53.) glänzend im Eins gegen Eins.
Nach rund einer Stunde stabilisierten sich die Spanier wieder etwas, die Chancen wurden deutlich seltener. Der Siegtreffer von de Jong nach perfektem Zuspiel von Jesus Navas kam dennoch aus dem Nichts.
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