Hannes Wolf äußerte Bedenken hinsichtlich der aktuellen Ausrichtung in der Nachwuchsausbildung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). In den letzten Jahren habe der Fokus zu stark auf dem Gegner gelegen, anstatt die eigene Mannschaft zu verbessern. Wolf betonte, dass frühere Ansätze effizienter waren, da man sich weniger mit dem Gegner beschäftigte und mehr Zeit in die Entwicklung der eigenen Spieler investierte.
Ein wichtiger Punkt in Wolfs Kritik ist die verstärkte Nutzung von Videoanalysen. Er stellt fest, dass die Spieler der Weltmeistermannschaft 2014 die letzte Generation waren, die ohne solche Technologien in der Jugend ausgebildet wurde. Trotz des zunehmend technologischen Ansatzes warnt er davor, dass dies die individuelle Spielqualität der Athleten beeinträchtigen könnte. Der Sportdirektor forderte, dass die Trainingszeit für die individuelle Verbesserung nicht reduziert werden sollte.
Wolf sprach außerdem die Reform des Kinderfußballs an, die zu einer Überbetonung der Gegnerorientierung und zu großen Spielformaten geführt habe. Dies führe dazu, dass junge Spieler nicht die nötige Ballkontrolle erlangen. Er wies auf die negativen Auswirkungen hin: Ein langfristiger Rückgang der Spielerqualität könnte das Niveau im deutschen Fußball gefährden. Des Weiteren kritisierte Wolf den Rückgang der Spielerzahl in den U21- und Breitensport-Ligen, was auf die unzureichende Entwicklung von Talenten hindeutet.