Dem Weltmeister von 2014 fehlt „so ein bisschen dieser letzte Punch, dieser letzte Wille und die letzte Aggressivität“.
Köln (SID) – Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale erntete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vielerorts Lob für einen guten Auftritt bei der Heim-EM – allerdings nicht von 2014er-Weltmeister Lukas Podolski. „Das würde ich nicht so unterschreiben. Wenn man im Viertelfinale ausscheidet, ist das eher zweigeteilt“, sagte Podolski am Rande eines Baller-League-Events: „Deutschland muss den Anspruch haben, mit der Nationalmannschaft bis zum Ende dabei zu sein.“
Es habe „alles ordentlich“ ausgesehen, erklärte Podolski, aber es fehle ihm „so ein bisschen dieser letzte Punch, dieser letzte Wille und die letzte Aggressivität“. Mit gewissen Schiedsrichterentscheidungen sei ein bisschen Pech dabei gewesen, „aber ich bin kein Freund davon, alles immer schönzureden, dass alles super und geil ist und alle zufrieden sein müssen“, sagte der langjährige Nationalspieler.
Podolski, der aktuell beim polnischen Erstligisten Gornik Zabrze unter Vertrag steht, konnte der EM aus deutscher Sicht aber auch Positives abgewinnen. „Man hat eine Aufbruchstimmung entfacht und ich hoffe, dass man diese nun weiter mitnimmt“, sagte Podolski: „Dabei muss man schauen, wie das Wegfallen von Thomas Müller, Toni Kroos, vielleicht auch Manuel Neuer oder anderen kompensiert werden kann.“
Müller hatte am Montag seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Kroos‘ DFB-Abschied mit Ende des Turniers stand schon vor Monaten fest. Der 38-jährige Neuer äußerte sich bisher noch nicht zu seiner Zukunft im Nationalteam.
Die beiden DFB-Shootingstars Florian Wirtz und Jamal Musiala seien schon „auf einem sehr guten Weg. Dass man von ihnen nicht direkt Wunderdinge erwarten kann, ist auch klar“, sagte Podolski: „Es muss das Ziel sein, eine neue Generation aufzubauen.“
Bild: 130 Länderspiele für den DFB: Lukas Podolski (© IMAGO/Newspix/SID/IMAGO)