Im Mutterland des Fußballs herrscht Verblüffung über die plötzliche Elfmeterstärke. Gareth Southgates Turnier-Bilanz wird zudem honoriert.
Düsseldorf (SID) – England spielt keinen schönen Fußball, England steht immer wieder mit dem Rücken zur Wand – und nun dennoch im EM-Halbfinale. Nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen die Schweiz (5:3) blickt die nationale Presse verblüfft auf „englische Entfesselungskunst“ – und auch auf die plötzliche Nervenstärke vom Punkt. Die Wahrnehmung des viel kritisierte Trainers könnte sich zudem langsam wandeln. „Zollt Gareth Southgate ein wenig Anerkennung“, schreibt etwa der Telegraph. – Englische Pressestimmen zum Halbfinal-Einzug.
The Telegraph: „England hat ein Elfmeterschießen gewonnen. Wir wiederholen: England hat ein Elfmeterschießen gewonnen. Es vertreibt noch nicht die Dämonen der Finalniederlage 2021, es lenkt nicht davon ab, dass sie wieder nicht gut spielten – aber wir nehmen es. Zollt Gareth Southgate ein wenig Anerkennung. Er verfügt über unglaubliche Widerstandskraft und überträgt dies auf sein Team. Können die Kritiker nicht einfach mal innehalten?“
The Guardian: „Gareth Southgate darf weiterkämpfen, nach einem weiteren Akt englischer Entfesselungskunst. Es brauchte auch einen Moment der Katharsis für Bukayo Saka im Elfmeterschießen. Am Ende geht Englands merkwürdiger, unlogischer Lauf bei dieser EM trotz einer weiteren holprigen Leistung weiter.“
The Sun: „Könige vom Punkt! Saka exorzierte den Geist seines Fehlschusses beim letzten EM-Finale. Und ohne seit der ersten Halbzeit des ersten Spiels wirklich überzeugt zu haben, steht England zum dritten Mal in vier Turnieren im Halbfinale.“
Daily Mail: „ENGLAND GEWINNT IM ELFMETERSCHIESSEN. Gareth Southgate liefert einfach immer weiter ab. Zum ersten Mal überhaupt erreicht England zweimal nacheinander ein EM-Halbfinale. Vor Southgates Amtsantritt schaffte es das Team überhaupt erst einmal unter die letzten Vier.“
Bild: Gareth Southgate (l.) mit Harry Kane (© AFP/SID/Adrian DENNIS)