Im Schach müsse man viel nachdenken, auch seine Art und Weise, Fußball zu spielen, funktioniere nur mit strategischem Denken, sagt Jamal Musiala.
Herzogenaurach (SID) – Jungstar Jamal Musiala sieht viele Parallelen zwischen Schach und seiner Art und Weise, Fußball zu spielen. „Im Schach muss ich viel nachdenken. Über die eigenen nächsten Schritte, über den Gegner, und welche nächsten Züge er auf dem Brett wohl machen wird. Ich muss antizipieren. Genau das mache ich auch als Fußballer“, sagte der Nationalspieler dem Magazin Spiegel: „Ich muss wissen, wo der Ball hinkommt. Ich muss erahnen, was der Gegenspieler machen wird. Und ich muss immer schon zwei, drei Schritte vorausdenken.“
Im Ballbesitz sei dann alles intuitiv, berichtete Musiala: „In den 90 Minuten eines Spiels habe ich insgesamt vielleicht nur für zwei, drei Minuten den Ball am Fuß. In der anderen Zeit muss ich rumrennen und nachdenken.“
Sein Spiel funktioniere nur auf diese Art, sagte der Profi von Bayern München. „Bevor ich den Ball bekomme, scanne ich den kompletten Raum um mich“, erklärte er: „Wo stehe ich, wo hat sich mein Gegenspieler positioniert? Ich weiß schon, was ich als Nächstes machen werde, bevor der Ball bei mir ankommt.“
Im EM-Quartier in Herzogenaurach spielt Musiala regelmäßig Schach. Er sei aber „leider nicht mehr so gut wie früher in der Schule im Schachklub“, berichtete der 21-Jährige, aber: „Ich finde Schach cool, es tut gut, sich damit ein bisschen vom Fußball abzulenken.“
Er habe bereits gegen Leroy Sane und Joshua Kimmich gespielt, insbesondere gegen Kimmich sei aber nichts zu holen. „Na ja, ich bin auf jeden Fall noch nicht gut genug, gegen ihn zu gewinnen“, sagte Musiala.
Bild: Jamal Musiala (l.) überzeugt bei der EM bislang (© AFP/SID/Tobias SCHWARZ)