Der frühere Bundestrainer weiß, wovon er spricht.
Köln (SID) – Berti Vogts erlebte im EM-Finale 1992 als Bundestrainer gegen Dänemark eine der bittersten Niederlagen seiner Karriere. Seine Erben warnt er deshalb davor, den Gegner im Achtelfinale der EURO am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) auf die leichte Schulter zu nehmen.
„1992 haben wir das EM-Endspiel gegen ein tolles dänisches Team 0:2 verloren, obwohl wir – wie jetzt die deutsche Mannschaft – der klare Favorit waren. Alle waren der Meinung, wir hätten den Titel schon in der Tasche – leider auch einige Spieler“, schreibt Vogts in seiner Kolumne in der Rheinischen Post.
Der amtierende Weltmeister habe damals keinesfalls „gegen eine Urlaubs-Truppe gespielt, wie viele dachten, nachdem die Dänen kurzfristig für Jugoslawien eingesprungen waren, sondern gegen eine Mannschaft mit großartigen Einzelkönnern und einem enormen Teamgeist, die sich im Laufe des Turniers mehr und mehr an sich berauscht hat“, meint Vogts. Das habe seine Mannschaft zu spüren bekommen.
„Die Dänen waren erfolgshungrig und unbekümmert, sie haben einfach drauflos gespielt und uns überrumpelt – auch, weil wir sie unterschätzt haben. Diesen Fehler sollte die deutsche Mannschaft jetzt nicht machen. Das Schweiz-Spiel war darum ein wichtiger Warnschuss“, schreibt der 77-Jährige.
Zwar habe Dänemark aktuell nicht die Klasse der Europameister von 1992, „aber auch jetzt gibt es richtig gute Einzelkönner und viel Teamgeist“, der Gegner sei „ein ähnliches Kaliber“ wie Vorrunden-Kontrahent Schweiz und werde „über sich hinauswachsen“.
Dennoch dürfe die Nummer 21 der Weltrangliste „kein Stolperstein sein. Deutschland wird mit seiner Qualität auch gewinnen – wenn es mit der 100 Prozent richtigen Einstellung in das Spiel geht“, prophezeit Vogts.
Bild: Ex-Bundestrainer Berti Vogts (© IMAGO/Frank Hoermann/SID/IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON)