Beim Angreifer der Ungarn wurden Gesichtsfrakturen und eine Gehirnerschütterung diagnostiziert.
Stuttgart (SID) – Ungarns Nationalspieler Barnabas Varga ist nach dem heftigen Zusammenstoß mit dem schottischen Torhüter Angus Gunn beim EM-Gruppenspiel in Stuttgart erfolgreich operiert worden. Dies teilte der ungarische Verband MLSZ mit. Demnach könne der Angreifer die Stuttgarter Klinik am Mittwoch wieder verlassen. Der Stürmer erlitt nach Angaben des Verbands „mehrere Knochenfrakturen im Gesicht sowie eine Gehirnerschütterung“.
Varga war in der 68. Minute mit Gunn zusammengeprallt, der Mittelstürmer der Ungarn blieb am Fünfmeterraum liegen und wurde minutenlang behandelt, Tücher wurden als Sichtschutz hochgezogen. Später gab MLSZ via X Entwarnung. Der 29 Jahre alte Angreifer von Ferencvaros Budapest sei „stabil“, hieß es vonseiten der Ungarn.
„Das Wichtigste ist, dass es Barni gut geht“, sagte Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi. Der BBC sagte der Italiener: „Mal sehen, ob wir im Turnier weiterkommen, aber er wird sicher nicht mehr bei uns sein.“
Nach dem Zusammenstoß hatte im Stuttgarter Stadion lähmende Stille geherrscht. Ungarns Star-Spieler Dominik Szoboszlai kämpfte mit den Tränen. In der 73. Minute wurde Varga auf einer Trage abtransportiert.
„Ich war einer der ersten, der da war. Ich war schockiert. Ich habe versucht, ihn auf die Seite zu drehen. Er wollte aufstehen, aber hat irgendwie keine Luft bekommen“, sagte der Liverpooler Profi Szoboszlai, der das Protokoll der UEFA und den langsamen Einsatz der Rettungskräfte kritisierte, bei MagentaTV: „Wir müssen das schneller machen. Jede Sekunde zählt.“
Last-Minute-Siegtorschütze Kevin Csoboth (90.+10) hielt nach dem Spiel Vargas Trikot mit der Nummer 19 in die Höhe, Szoboszlai zog es über sein eigenes. Ungarn holte die drei Punkte, verdrängte die Schotten vom dritten Platz in der deutschen Gruppe A und hofft noch auf das Achtelfinale.
Bild: Varga erleidet Frakturen im Gesicht (© AFP/SID/Miguel MEDINA)