Die Demütigung zum EM-Auftakt durch das deutsche Team schlägt bei den Brave Hearts hohe Wellen.
München (SID) – Die so schwer gedemütigten „Bravehearts“ bekamen nach der höchsten Niederlage seit zwölf Jahren in den britischen Medien nochmal Prügel. „Die Party“, kommentierte der schottische Dienst der BBC die 1:5-Pleite der Mannschaft von Coach Steve Clarke zum EM-Auftakt gegen Gastgeber Deutschland, „die Party ist vorbei und der Kater da. Das gute Gefühl ist einfach durch das Fenster davongeflogen.“
Zuletzt waren die Schotten 2012 mit dem gleichen Ergebnis durch die USA derart deklassiert worden. Entsprechend ging die Fußball-Prominenz nach einer „Nacht der völligen Unbesonnenheit“ (The Scotsman) hart mit Clarkes Team ins Gericht. „Schottland braucht eine völlig andere Mentalität und eine ganz andere Herangehensweise“, urteilte Stürmer-Ikone Alistair McCoist.
Eine Besinnung auf ihre Qualitäten erwartet auch der frühere EM-Teilnehmer Pat Nevin: „Der Teammanager und die Spieler wissen, dass sie ihren Fans, ihrem Land und ihrer Nation eine Leistung schuldig sind.“
Vor der Abfahrt ins Teamquartier nach Garmisch-Partenkirchen und der Einstimmung auf die entscheidenden Vorrundenspiele in der Gruppe A am Mittwoch gegen die Schweiz und vier Tage später gegen Ungarn wirkte Kapitän Andy Robertson allerdings zunächst ratlos: „In der ersten Halbzeit ist für uns alles daneben gegangen“, meinte der Abwehrspieler des FC Liverpool in der Katakomben der Münchner Arena niedergeschlagen: „Wir haben überhaupt nicht stattgefunden.“
Auch diese Probleme gehören nach Einschätzung der BBC-Kommentatoren zum „Berg von Arbeit für Clarke“. Der 60-Jährige gab sich nach der höchsten Pleite in Schottlands EM-Geschichte wortkarg und blickte trotz eines Matchplans, „der wirklich, wirklich, wirklich nicht funktioniert hat“ (Nevin), demonstrativ zuversichtlich nach vorne.
„Wir sind ein besseres Team, als wir es gezeigt haben“, erklärte Clarke: „Wir behalten unseren Glauben. Wir brauchen vier Punkte aus den nächsten beiden Spielen, und darauf konzentrieren wir uns.“
Bild: Kritische Worte für die Brave Hearts: Alistair McCoist (© AFP/SID/IAN MACNICOL)