Zwei Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel weilte der Dortmunder noch in den Ferien, dann war er als Torschütze plötzlich mittendrin.
München (SID) – Emre Can kostete seine „verrückte Story“ so richtig aus. Der Dortmunder saß nach seinem unverhofften Schuss ins EM-Glück schon im Mannschaftsbus, als es ihn doch noch einmal zurück in die Kabine zog. War ja auch zu schön in der Münchner Arena – in der bis vor wenigen Tagen niemand mit ihm gerechnet hatte.
„Ein geiles Gefühl“, sagte der 30-Jährige, „ich war vor zwei Tagen noch im Urlaub…“ Jetzt ist er plötzlich EM-Torschütze – und was für einer! Sein überlegter Schlenzer setzte den Schlusspunkt beim fulminanten 5:1 (3:0) im Eröffnungsspiel der Heim-EM gegen Schottland.
Der Last-Minute-Ersatz für den erkrankten Pechvogel Aleksandar Pavlovic sprang erst am Mittwoch auf den EURO-Zug auf und trainierte nur am Donnerstag mit der Mannschaft. In der 80. Minute wurde er für Toni Kroos eingewechselt, Bundestrainer Julian Nagelsmann bewies damit laut Cans BVB-Kollege Niclas Füllkrug „Fingerspitzengefühl“, zeigte er dem Einspringer doch seine Wertschätzung.
Und Can zahlte es ihm zurück. „So einen rauszulassen…“, sagte Stürmer Füllkrug anerkennend über Cans zweites Tor im 44. Länderspiel. Von BVB-Kumpel Julian Brandt gab es bei Instagram ein Herzchen. „Ich bin dankbar“, sagte Can, überhaupt fühlt sich der BVB-Kapitän „sehr geehrt, mein Land bei einem so großen Turnier vertreten zu dürfen“.
Oder, wie es sein Motto im Netz ausdrückte: „WeCan“ – der Can, der kann! Auch ganz spontan.
Bild: Emre Can feiert sein Tor gegen Schottland (© AFP/SID/FABRICE COFFRINI)