Er hätte Nübel schon wegen des Alters „automatisch mitgenommen“, sagte Matthäus.
Mönchengladbach (SID) – Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat wenig Verständnis für die Entscheidung von Bundestrainer Julian Nagelsmann, Torhüter Alexander Nübel aus dem EM-Kader zu streichen. Der Schlussmann des VfB Stuttgart werde „in Zukunft die Nachfolge eines Manuel Neuer oder Marc-Andre ter Stegen“ antreten, sagte Matthäus bei einem Interwetten-Termin in Mönchengladbach: „Deswegen hätte ich ihn automatisch mitgenommen.“
Nübel (27), der eine hervorragende Bundesliga-Saison mit dem Vize-Meister VfB Stuttgart hinter sich hat, wird nicht an der Heim-EM teilnehmen, obwohl Nagelsmann sich zuvor für die ungewöhnliche Zahl von vier Torhütern stark gemacht hatte. „Auch aufgrund seiner Aussagen kann ich diese Entscheidung nicht verstehen. Er hat sich sehr früh festgelegt, dass er vier Torhüter mitnehmen will, und warum er vier Torhüter braucht, auch für die Trainingsabläufe. Daher war ich sehr, sehr überrascht“, sagte Matthäus.
Nagelsmann begründete seine Entscheidung später mit dem Gesundheitszustand von Leroy Sane. „Wir mussten umdisponieren“, sagte der Bundestrainer bei RTL. Auf einen vierten Keeper werde er bei der EM dennoch nicht verzichten. Er werde für die Trainingseinheiten „einen jungen Nachwuchstorwart dazuholen“.
Als dritter Keeper ist Oliver Baumann (34) von der TSG Hoffenheim bei der EM dabei. „Es tut mir leid für Nübel, weil er eine überragende Saison für Stuttgart gespielt hat“, sagte Matthäus.
Als erster Streichkandidat galt eigentlich zuletzt Robin Koch von Eintracht Frankfurt, der Innenverteidiger Nummer fünf in der DFB-Hierarchie hinter Antonio Rüdiger, Jonathan Tah, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton.
Bild: Lothar Matthäus hat wenig Verständnis (© AFP/SID/FOCKE STRANGMANN)