Für Gastgeberland Katar hat sich die Fußball-WM 2022 touristisch auf jeden Fall gelohnt.
Köln (SID) – Die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar wirkt auch in Deutschland nach. Die Anzahl der deutschen Besucher im Emirat am Persischen Golf hat sich nach Angaben der Tourismusbehörde Visit Qatar von damals 29.000 auf rund 170.000 im Jahr 2023 gesteigert. Für dieses Jahr rechnet Katar mit 200.000 deutschen Touristen. Auch international haben die Zahlen deutlich zugelegt.
„Das hat unmittelbar mit der WM zu tun, ist eine direkte Folge. Deutschland gehört inzwischen zu den Top-6-Nationen in unserem Tourismus. Wir haben ja auch ein nachhaltiges Angebot in unserem kleinen Land, das sehr viel bietet“, erklärte Saad Bin Ali Al Kharji als Chef von Visit Qatar in einem exklusiven Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst in Düsseldorf, einem der acht Spielorte der kommenden Fußball-Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli).
Bei der EM in Deutschland ist Katar auch als Sponsor aktiv, erhofft sich dadurch eine noch größere Beliebtheit als Reiseziel. Al Kharji betonte zudem den Status seines Landes als Sportnation, gerade auch für Frauen. „Es gibt bei uns keine Einschränkungen für Frauen, sie machen ja auch schon alles“, sagte der Tourismuschef.
Im Frauenfußball hinkt Katar jedoch deutlich hinterher. Die Nationalmannschaft, die 2010 ihr Debüt gefeiert hatte, hat sich inzwischen offenbar aufgelöst. Offizielle Spiele gibt es nicht, in der Weltrangliste des Weltverbandes FIFA taucht Katar nicht auf. In anderen Sportarten wie Basketball, Reiten und Schwimmen jedoch ist Katar präsent.
Auf die Frage, ob er den Gedanken an eine Ausrichtung der Frauen-WM im Fußball in Katar unterstützen würde, antwortete Al Kharji: „Ja sicher.“ Er wisse aber nicht, ob es diesbezüglich bereits irgendwelche Pläne gebe. Dies könnte der Familienvater nun allerdings anstoßen.
Bild: Freut sich über Touristen aus Deutschland: Al Kharji (© Visit Qatar/Visit Qatar/)