Leverkusen feiert die erste Meisterschaft der Klubgeschichte – mit der perfekten Saison im Rücken soll nun das Triple her.
Leverkusen (SID) – Die Unbesiegbaren krönen ihre perfekte Saison: Bayer Leverkusen hat als erste Mannschaft der Bundesliga-Geschichte ohne eine einzige Niederlage eine Spielzeit beendet. Am 34. Spieltag besiegte der lange feststehende Meister den FC Augsburg mit 2:1 (2:0), die feierliche erste Schalen-Übergabe der Klubgeschichte war für das Team von Erfolgstrainer Xabi Alonso aber nur der Auftakt einer möglicherweise historischen Triple-Woche.
Am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) soll im Europa-League-Finale in Dublin gegen Atalanta Bergamo Titel Nummer zwei folgen, am Samstag (20.00 Uhr/ARD und Sky) ist Bayer im DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern der haushohe Favorit. Der Werksklub ist nunmehr seit 51 Pflichtspielen unbesiegt – längst europäischer Rekord – und könnte mit dem „Invincible-Triple“ eine der größten Leistungen der Fußballgeschichte aufstellen.
Victor Boniface (12.) und Robert Andrich (27.) trafen für die Werkself. Der FCA vergab durch die Niederlage die letzte Chance auf den Europacup, Eigengewächs Mert Kömür erzielte bei seinem Startelfdebüt für Augsburg nur noch den Anschlusstreffer (62.).
Der 18. Mai wurde endgültig zum schwarz-roten Feiertag: Vor genau 36 Jahren hatte Bayer den UEFA-Cup und damit seinen ersten Titel gewonnen. Nun reiht sich das Alonso-Team als unbesiegter Meister international in den elitären Kreis um den FC Arsenal sowie Juventus Turin ein und beendete diese Saison voller Rekorde und Last-Minute-Heldentaten mit 90 Punkten. Nur der ewige Punkterekord des FC Bayern (91) aus der Saison 2012/13 blieb unerreicht.
Schon beim Aufwärmen herrschte ausgelassene Stimmung in der BayArena: Meister-Schals wurden verteilt, Papp-Pokale in die Höhe gereckt. EM-Hoffnungsträger Florian Wirtz kehrte nach Oberschenkel-Prellung zurück in den Kader, nahm aber ebenso wie Dauerbrenner Granit Xhaka mit Blick auf die Finalwoche zunächst auf der Bank Platz. Ansonsten spielte Alonso bei seinem ausgerufenen „ersten Finale“ mit voller Kapelle.
Vorne stürmte Victor Boniface mal wieder von Beginn an – und brachte die Party früh ins Rollen. FCA-Keeper Tomas Koubek übersah den heranstürmenden Amine Adli, der legte nach seiner Balleroberung uneigennützig quer, Boniface musste nur noch einschieben.
Mitten in die euphorisierte Stimmung wurde es nach 19:04 Minuten auf einmal ganz still. Unter dem Motto „Im Herzen feierst du mit“ hielten die Zuschauer in der ausverkauften BayArena für eine Minute lang inne, um der verstorbenen Mitglieder und Fans zu gedenken, die die erste Meisterschaft der Klubgeschichte nicht miterleben können. „Dieser Titel gehört auch euch“ prangte als Spruchband vor der Nordkurve.
Im Anschluss wurde aber wieder gefeiert: EM-Fahrer Robert Andrich schob eine abgefälschte Hereingabe von Jonathan Tah per Hacke zum 2:0 ein – und hätte kurz vor der Pause mit einem Distanzschuss nachlegen können (43.).
Bayer dominierte das Spiel nach Belieben, doch Augsburg kam durch einen schönen Schlenzer des erst 18-jährigen Kömür aus dem Nichts zurück. Alonso reagierte, Wirtz feierte in der Schlussphase sein Comeback.
Bild: Bayer bejubelt das 2:0 von Robert Andrich (© AFP/SID/INA FASSBENDER)