Zwischen Ausrufezeichen und purer Dominanz: die Werkself-Highlights im Überblick.
Köln (SID) – Bayer Leverkusen steht ganz dicht vor der ersten Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga. Der SID wirft einen Blick auf die wichtigsten Saisonspiele:
DER STARTSCHUSS: Am 1. Spieltag empfängt die Werkself RB Leipzig – und wie! In einem furiosen 3:2-Schlagabtausch beweist Leverkusen mit ein wenig Spielglück, was es drauf hat. Die Neuzugänge Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka, Jonas Hofmann und Victor Boniface rechtfertigen ihren Platz in der Startelf. Xabi Alonsos Grundgerüst für den späteren erfolgreichen Saisonverlauf steht.
SIGNAL: Als Tabellenführer reist Leverkusen am 4. Spieltag zu den punktgleichen Bayern. Harry Kanes frühen Führungstreffer kontert Grimaldo per direktem Freistoß. Die vermeintlich späte Entscheidung durch Leon Goretzka in der 86. Minute egalisiert Exequiel Palacios mit einem Elfmeter (90.+4). Es ist Bayers erster Treffer in der Nachspielzeit – und das Signal an den Rekordmeister: „Wir sind auf Augenhöhe!“
AUSRUFEZEICHEN: Fragezeichen stehen vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt am 15. Spieltag. Die Hessen düpierten in der Vorwoche Bayern München mit 5:1, Leverkusen spielte gegen Dortmund und Stuttgart jeweils „nur“ 1:1, Alonso rotiert zudem auf acht Positionen. Treffer von Boniface, Jeremie Frimpong und Florian Wirtz zum 3:0-Sieg verwandeln die Fragezeichen aber in ein kräftiges Ausrufezeichen.
HERBSTMEISTER: Durch einen weiteren Last-Minute-Treffer von Palacios (90.+4) krönt sich Leverkusen am 17. Spieltag zum Herbstmeister. Die Pole Position im Kampf um die Meisterschaft gibt das Team von Alonso im weiteren Saisonverlauf nicht mehr her – trotz einiger fehlender Stammkräfte durch den Afrika-Cup zu Beginn des Jahres. Die Bilanz zur Saisonhälfte: 14 Siege, sowie drei Unentschieden gegen Bayern, Dortmund und Stuttgart.
DOMINANZ: Mit zwei Punkten Vorsprung geht Leverkusen in das als „The Big One“ in 200 Länder vermarktete Top-Spiel gegen Bayern München. Sowohl Thomas Tuchel als auch Alonso überraschen mit ihren Aufstellungen – mit dem deutlich besseren Ende für den Spanier. Gerade in der ersten Hälfte dominiert die Werkself die Münchner fast nach Belieben. Ausgerechnet Bayern-Leihgabe Josip Stanisic trifft zur Führung. Grimaldo und Frimpong verpassen der Machtdemonstration den passenden Endstand zum 3:0.
WACKLER: In der Europa League offenbart Alonsos Team ausgerechnet gegen den Außenseiter Qarabag Agdam Schwächen. Das Achtelfinale wird zur Nervenschlacht: Im Hinspiel rettet Wirtz spät ein 2:2, im eigenen Stadion macht die Werkself erst in einer völlig verrückten Schlussphase das Viertelfinale klar – und nimmt den Schwung mit in die Liga. Es ist einer der emotionalen Höhepunkte, immer wieder trifft Bayer in der zweiten Saisonhälfte spät.
ENTSCHEIDUNG: Leverkusen feiert am 28. Spieltag einen enorm wichtigen 1:0-Arbeitssieg bei Union Berlin – und kann den Schampus bereits kalt stellen. Durch die überraschende Niederlage der Bayern beim 1. FC Heidenheim (2:3) wächst der Glaube weiter – und der Vorsprung auf 16 Punkte. Die Meisterschale ist Leverkusen nur noch theoretisch zu nehmen.
MEISTERPARTY: Am 29. Spieltag kann sich die Werkself schließlich zum drittfrühesten Meister der Bundesliga-Geschichte küren. Mit einem Sieg gegen Werder Bremen wäre der Vorsprung für Bayern und Stuttgart uneinholbar – und die Meisterparty könnte beginnen.
Bild: Die Saison von Bayer Leverkusen im Überblick (© firo Sportphoto/SID/Ralf Ibing)