Matchwinner Patrik Schick strahlte über das ganze Gesicht. „Ein unglaublicher Abend“, sagte der Tscheche kurz vor Mitternacht über den sensationellen 3:2 (0:0)-Comeback-Sieg von Bayer Leverkusen gegen Qarabag Agdam im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League. „Ich stand zweimal genau richtig. Wir Stürmer haben es relativ einfach: Wir müssen in der Box stehen, auf die Flanken warten und Tore machen.“
Schick verwandelte die ausverkaufte BayArena mit seinen Treffern in der Nachspielzeit (90.+3/90.+7) in ein Tollhaus, so eine Stimmungsexplosion hatte es in dieser Saison lediglich beim 3:0-Treffer gegen den FC Bayern gegeben. „Ich bin nicht oft sprachlos, aber heute fehlen mir echt die Worte“, sagte Granit Xhaka. Das Spiel gehöre „bestimmt in die Top drei“ der emotionalsten Spiele seiner Karriere, meinte Robert Andrich: „Einfach nur geil!“
Wie schon im Hinspiel (2:2) kam Bayer trotz eines 0:2-Rückstands zurück, nach dem Anschlusstreffer von Jeremie Frimpong (72.) ersparte Schick mit seinem Doppelpack sogar die Verlängerung. „Die Leute müssen früh arbeiten, wie wir auch. Deshalb sollten sie auch sehr früh ins Bett gehen und nicht allzu lange hier im Stadion bleiben“, scherzte Xhaka, der emotionale Last-Minute-Sieg sei für den Schweizer so viel „mehr wert als das Weiterkommen“.
Nach dem Aus des SC Freiburg ist die Werkself der einzig verbliebene deutsche Vertreter im Wettbewerb, am Freitag (13.00 Uhr/Sky) bei der Viertelfinal-Auslosung in Nyon winken attraktive Gegner wie der FC Liverpool oder AC Mailand. „Wir nehmen jeden Gegner, wollen den besiegen und ins Halbfinale“, sagte Andrich.
Das Team werde die Ziehung zusammen verfolgen. „Egal, wer kommt: Wir werden jubeln“, sagte Andrich. Mittlerweile sei „die Europa League fast wie die Champions League von den Mannschaften her“, so Xhaka. „Liverpool gehört in die Champions League, AC auch.“ Für Bayer sei „jedes Spiel jetzt ein Finalspiel. Aber wir wissen, was wir können. Wenn wir weitermachen, können wir auch die großen Mannschaften ärgern.“
Bild: Bayer bejubelt das 3:2 in der Nachspielzeit (© FIRO/SID)
SID