Hamburger SV beabsichtigt, sich bei der Suche nach einem Nachfolger für den freigestellten Trainer Tim Walter Zeit zu lassen. Im Auswärtsspiel bei Hansa Rostock am kommenden Samstag (13.00 Uhr/Sky) werde „hundertprozentig“ der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin auf der Bank sitzen, sagte Sportvorstand Jonas Boldt bei einer Pressekonferenz am Montag in Hamburg.
„Er bekommt definitiv die Chance, aus voller Überzeugung. Wir wollen Stabilität reinbringen und dann in Ruhe schauen, wie es in der Konstellation oder dann vielleicht anderweitig weitergeht“, sagte der Sportchef und betonte: „Wir werden keinen 180-Grad-Wechsel vollziehen.“ Es sei jetzt nicht der Weg, „dass wir alles umkrempeln“. Man wolle mit den eigenen Leuten „das Potenzial wieder auf die Straße bringen“.
Den 33-jährigen Polzin, der seit dreieinhalb Jahren zum Trainerteam der Hamburger gehört, bezeichnete Boldt als „ein großes Trainertalent, der Vieles mitbringt, auch wenn er in jungen Jahren vielleicht nicht die große Erfahrung aufweisen kann“. Boldt nahm aber auch „die Mannschaft in die Pflicht“. Im Fußball könne es „dann auch ganz schnell wieder in eine positive Richtung gehen“.
Am Montagmorgen hatte der HSV auf den sportlichen Schlingerkurs der vergangenen Wochen reagiert und Walter drei Tage nach der 3:4-Niederlage gegen Hannover 96 freigestellt. Nach zuletzt drei Heimniederlagen in Serie liegen die Hamburger momentan auf dem Relegationsrang, anvisiertes Saisonziel ist im sechsten Anlauf die Bundesliga-Rückkehr.
Mögliche Namen für die Walter-Nachfolge kommentierte Boldt am Montag nicht. „Natürlich kennen wir den Markt gut und wissen, was auf dem Markt ist und was wir wollen“, sagte Boldt. Man werde intern wie extern „weitere Gespräche führen“ und parallel überlegen, „welche Möglichkeiten in der Realität wirklich existieren, den HSV weiter nach vorne zu bringen und nicht was irgendwo als Name rumgeistert und vielleicht gar nicht umsetzbar ist und am Ende vielleicht gar nicht passen könnte.“
SID