Kein Sieger im verregneten Kellerduell: Union Berlin hat beim kriselnden FSV Mainz 05 einen Befreiungsschlag verpasst. Nach einer intensiven Wasserschlacht kamen die Köpenicker im Nachholspiel der Fußball-Bundesliga nicht über ein etwas glückliches 1:1 (1:1) hinaus und stehen weiter nur knapp über dem Strich.
Jonathan Burkhardt brachte die Gastgeber, die zunehmend verzweifelt auf ihren zweiten Saisonsieg warten, in der langen Nachspielzeit der ersten Hälfte in Führung (45.+8). Nationalspieler Robin Gosens sorgte mit seinem Ausgleich (45.+13) für unschöne Fastnachtstage in der Karnevalshochburg Mainz. Für den Tabellen-17. wird die Lage mit weiter sechs Punkten Rückstand auf die Berliner auf Rang 15 immer bedrohlicher.
„Jetzt gerade bin ich ganz fein damit. Aber letzten Endes ist es ein direkter Gegner im Abstiegskampf“, sagte Torschütze Gosens bei DAZN zum Punktgewinn. Das Spiel sei „nicht zum Zungeschnalzen“ gewesen, „aber heute ging es nur um die Punkte. Jetzt steht Wolfsburg vor der Tür, die sind auch am Straucheln.“
Munter ging es in die Partie vom 18. Spieltag, die ursprünglich für den 19. Januar angesetzt worden war, wegen eines Wintereinbruchs aber nicht hatte stattfinden können. Und auch diesmal machte das Wetter Probleme – der Dauerregen in Mainz sorgte für große Pfützen auf dem Platz, die den Ball immer wieder verlangsamten.
Die Gäste, die zum vorerst letzten Mal ohne ihren gesperrten Trainer Nenad Bjelica auskommen mussten, kamen damit ganz zu Beginn besser zurecht, Kevin Volland traf mit seinem technisch hochwertigen Außenrist-Abschluss aber nur die Latte (6.). Doch auch Mainz war sofort hellwach: Unions nach Erkrankung zurückgekehrter Keeper Frederik Rönnow musste in den ersten zehn Minuten nach gefährlichen Standards gleich mehrfach stark parieren.
Auf dem immer sumpfigeren Geläuf blieb die Partie auch im Anschluss überraschend attraktiv. Mainz-Neuzugang Nadiem Amiri scheitere knapp per Freistoß (21.), der unglückliche Volland prüfte zum zweiten Mal das Aluminium, diesmal traf der Stürmer den rechten Pfosten (39.). In der wegen Fanprotesten verlängerten Nachspielzeit brach dann der Bann: Zunächst köpfte Burkardt die Mainzer nach einer Ecke in Führung, die Gosens mit seinem eingesprungenen Volley-Schuss sehenswert egalisierte.
Anders als beim ernüchternden 0:1 zu Hause gegen Werder Bremen am vergangenen Samstag, der neunten sieglosen Partie in Folge, blieb Mainz auch in der zweiten Hälfte gefährlich: Rönnow rettete gegen den eingewechselten Silvan Widmer (52.), Karim Onisiwo ließ nach einem fürchterlichen Querschläger vom Berliner Aissa Laidouni außer kurzer Distanz eine Riesenchance aus (73.).
SID