Leonardo Bittencourt (30) von Werder Bremen musste nach seiner deutlichen Klub-Kritik zum Rapport bei Sportchef Frank Baumann (48) antreten. „Ich kritisiere Leo nicht dafür, dass er öffentlich Kritik geäußert hat, denn damit können wir umgehen“, sagt Baumann hinterher der Deichstube: „Womit ich aber nicht einverstanden bin, sind einige Inhalte, die er angesprochen hat, weil ich sie absolut anders sehe.“
Bittencourt hatte zuvor mit einem verbalen Rundumschlag für Aufregung gesorgt, verwunderte mit Aussagen über die Gründe für den schwachen Auftritt im Testspiel zuletzt gegen Eintracht Braunschweig (1:3). Er kritisierte unter anderem Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz sowie die Transferpolitik des Tabellen-13. – harte Konsequenzen muss Bittencourt aber nicht fürchten.
„Wir haben mit Leo gesprochen und ihm gesagt, dass wir mit ihm in einigen Punkten nicht einer Meinung sind. Damit ist das Thema erledigt. Weitere Konsequenzen wird es für Leo nicht geben“, sagte Baumann, der sich einen verbalen Seitenhieb nicht verkneifen wollte: „Wichtig ist, dass er sich auf seine Hauptaufgabe konzentriert, auf das, was ich als Profi beeinflussen kann – und das ist, auf dem Platz meine Leistung zu zeigen.“
Bittencourt hatte unter anderem gesagt, dass er sich „schon wünschen“ würde, „dass wir Jungs dazubekommen, die uns sofort helfen können. Das war in den letzten Jahren nicht unbedingt der Fall“ und angedeutet, dass einige Spieler den Braunschweig-Test nicht wirklich ernst genommen hatten. „Das geht nicht“, sagte Baumann: „In der Hinrunde haben wir es in einigen Spielen nicht geschafft, den Schalter umzulegen. Deshalb ist es wichtig, immer fokussiert zu sein.“
Werder startet am Sonntag beim Tabellennachbarn VfL Bochum (15.30 Uhr/DAZN) ins neue Bundesliga-Jahr.
SID