Köln (SID) – Der frühere Finanz-Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), Christian Müller, hat nach der Aufhebung der Europapokalsperre von Manchester City harte Kritik am Verhalten von Teammanager Pep Guardiola geübt. „Ich habe eigentlich eine hohe Meinung von Pep Guardiola als Trainer, aber entweder ist in seinem Kopf was passiert, was von Nachteil ist, oder er lässt sich fernsteuern und missbrauchen“, sagte Müller dem SID.
Mit „sportlicher Fairness“ und „Wettbewerbsintegrität“ habe dessen Verhalten und dessen Aussagen im Zusammenhang mit dem Gerichtsprozess nichts mehr zu tun, so der 56-Jährige weiter: „Das erinnert mich so ein bisschen an das Verhalten von Donald Trump, der brachiales Unrecht begeht und dann noch Twittermeldungen hinterherschießt, die die Menschen nur noch zur Verzweiflung bringen.“
Der Internationale Sportgerichtshof CAS hatte am Montag die vom Kontrollgremium der Europäischen Fußball-Union (UEFA) verhängte zweijährige Europapokalsperre gegen den vom FC Liverpool entthronten englischen Meister wegen Verstoßes gegen die Regeln des Financial Fair Play (FFP) aufgehoben und die Strafzahlung von 30 Millionen auf zehn Millionen Euro reduziert.
Guardiola hatte nach dem Urteil für ein Foto in den sozialen Netzwerken glücklich und befreit in die Kamera gelächelt, bereits vor dem Urteilsspruch gab er sich stets siegesgewiss und hatte jegliche Schuld seines Vereins immer zurückgewiesen. Aber nicht nur die Aktionen des Spaniers sieht Müller dabei äußerst kritisch.
„Das Verhalten der Eigentümer und der Funktionäre von Manchester City war im Gesamten unter aller Kanone“, sagte der heutige Studiengangsleiter Sportmanagement an der Hochschule Fresenius in Köln: „Die Anwälte und die Führung des Klubs sind wie mit Panzern gegen die Regularien des Financial Fair Play und gegen das Verfahren vorgegangen.“
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