Der Bann ist gebrochen, Union Berlin kann doch noch gewinnen: Beim furiosen Bundesliga-Debüt des neuen Trainers Nenad Bjelica haben die Eisernen den erschreckenden Negativlauf von 16 Spielen nacheinander ohne Sieg beendet und im Kampf um den Klassenerhalt einen wichtigen Teilerfolg gefeiert. Am 14. Spieltag siegte Union im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach verdient mit 3:1 (1:0) und feierte den ersten Erfolg seit Ende August.
Zugleich tankte Union Selbstvertrauen für das letzte Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid am Dienstag im Olympiastadtion (21.00 Uhr/DAZN). Die Gladbacher verpassten die Chance, den Anschluss an die internationalen Plätze herzustellen.
Kevin Volland (24., Handelfmeter) sorgte für die Führung der Berliner, die das Tabellenende verließen und sich für die beste Leistung seit Monaten belohnten. Der starke Benedict Hollerbach (50.) und Mikkel Kaufmann (75.) erhöhten nach der Pause. Alassane Plea (77.) gelang nur noch Ergebniskosmetik.
Bjelica, der zwei Änderungen im Vergleich zum 1:1 bei Sporting Braga vornahm, hatte seinem Bundesliga-Einstand im Hexenkessel Alte Försterei entgegengefiebert. „Die Stimmung ist speziell“, hatte der Kroate gesagt.
Mit den lautstarken Fans im Rücken und den neuen taktischen Vorgaben Bjelicas trat Union selbstbewusst auf. Die vielen Tiefschläge der vergangenen Wochen und Monate waren den Berlinern nicht anzumerken. Union zeigte die zuletzt verloren gegangene Robustheit in den Zweikämpfen, das Aufbauspiel war merklich temporeicher, präziser und mutiger.
Gladbach hatte Mühe, sich zu sortieren, hielt die Gastgeber zunächst aber vom eigenen Strafraum fern. Union blieb die aber bessere Mannschaft. Vor allem die rechte Außenbahn um Hollerbach sorgte für viel Wirbel. Union verdiente sich die Führung: Gladbachs Luca Netz sprang der Ball an die Hand, Ex-Nationalspieler Volland traf vom Punkt.
Der Treffer gab den Berlinern zusätzliche Sicherheit. Union dominierte die einseitige Begegnung bis zur Pause. Beim Kreieren von Chancen hatten die Köpenicker jedoch noch Defizite. Bei Gladbachs zunächst einziger Möglichkeit scheiterte Plea per Kopf (45.+2), Jerome Roussillon erhöhte eine Minute später fast noch für Union.
Nach dem Seitenwechsel spielte Union voll auf Angriff. 20 Sekunden nach Wiederanpfiff verpasste Volland den zweiten Treffer knapp, kurz darauf machte es Hollerbach (52.) aus rund 20 Metern besser. Bjelica, der jede gelungene Aktion seiner Spieler bejubelte, rannte zum Feiern in die Spielertraube. Union gab die Spielkontrolle nicht mehr ab.
SID