Mit dem ersten Heimsieg seit 189 Tagen hat sich der VfL Bochum Luft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verschafft – ausgerechnet gegen den Angstgegner Niko Kovac. Die Westfalen bezwangen den VfL Wolfsburg mit 3:1 (2:1) und fügten dessen Trainer im 13. Duell die erste Niederlage zu.
Patrick Osterhage (19.) und Bernardo (39.) führten mit ihren ersten Bundesligatoren die Gastgeber zum ersten Dreier im Ruhrstadion seit dem 3:0 gegen Bayer Leverkusen am 27. Mai – und mit 13 Punkten auf den zwölften Tabellenplatz. Mattias Svanberg (45.+1) verkürzte für die Wolfsburger, die ihre sechste Auswärtspleite in Folge kassierten. Christopher Antwi-Adjei (87.) stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her.
VfL-Trainer Thomas Letsch, der am Donnerstag seinen Vertrag bis 2026 verlängert hatte, bot Matus Bero nach auskuriertem Innenbandriss wieder in der Startelf auf. Auch Kovac, der als Spieler in zehn Partien gegen Bochum ungeschlagen blieb und als Trainer in der vergangenen Saison mit 4:0 und 5:1 triumphierte, tauschte nur einmal: Für den verletzten Sebastiaan Bornauw spielte Moritz Jenz. Der zuletzt nicht mehr gesetzte Kapitän Maximilian Arnold fehlte mit Rückenproblemen.
Mit hohem Anlaufen versuchten die Gastgeber, den Spielfluss der Wolfsburger zu unterbinden. Dennoch verzeichneten die Niedersachsen die erste Torannäherung: Lovro Majer verfehlte von der Strafraumgrenze aber das Ziel (6.).
Bochum bekam von Minute zu Minute besseren Zugriff auf das Spiel – und durch Bero nach Pass von Takuma Asano auch seine erste Torchance (15.). Der Führungstreffer durch einen überlegten Flachschuss von Osterhage aus zwölf Metern war die logische Konsequenz.
Wolfsburgs Reaktion: Mehr Engagement und Ballbesitz, doch die Kombinationen stockten gegen extrem zweikampfstarke Bochumer. Gästekeeper Koen Casteels hatte zunächst noch Glück bei einem Pfostenschuss von Anthony Losilla (38.), dann war der Belgier beim Kopfball von Bernardo machtlos.
Aus dem Nichts kam der Anschlusstreffer: Nach einem Pass von Jonas Wind schlief die Bochumer Abwehr, Svanberg steuerte allein auf Torhüter Manuel Riemann zu und ließ ihm keine Chance.
Nach der Pause setzte Bochum auf defensive Stabilität, Wolfsburg investierte zwar mehr – und wollte einen Handelfmeter haben: Doch Schiedsrichter Robert Schröder entschied nach einem Oberarmkontakt von Bernardo und Videobeweis auf Eckball (66.).
SID