Willensleistung im Showdown, der Olympia-Traum lebt: Die deutschen Fußballerinnen haben ihre letzte Chance auf das große Ziel Paris 2024 gewahrt. Das Team von Interimsbundestrainer Horst Hrubesch erkämpfte sich in der eisigen Kälte von Rostock gegen Dänemark ein 3:0 (2:0) und kann durch den Erfolg weiter auf eine Teilnahme an den Sommerspielen im kommenden Jahr hoffen.
„Es war von der ersten bis zur letzten Minute ein guter Auftritt“, sagte Svenja Huth im ZDF: „Wir hätten das ein oder andere Tor schon früher nachlegen können. Wir sind erstmal glücklich.“
Alexandra Popp (14.), Marina Hegering (25.) und Klara Bühl (90.+3) trafen für die Vize-Europameisterinnen, die damit nach Punkten mit Dänemark gleichzogen (12), das direkte Duell gewannen und für das Weiterkommen als neuer Spitzenreiter nun ihr Schicksal in der eigenen Hand haben. Ein Sieg im abschließenden Spiel gegen Wales am Dienstag (19.30 Uhr/sportschau.de) reicht im Fernduell. Nur die Gruppenersten können beim Finalturnier der Nations League im Februar um eines von zwei Europa-Tickets für Olympia kämpfen.
Nach dem 0:2 im Hinspiel war für Hrubesch die Marschroute für das Duell mit den Däninnen trotz der prekären Ausgangslage klar gewesen. „Es macht keinen Sinn auf irgendwas zu warten, wir wollen bestimmen, was auf diesem Platz passiert“, hatte der 72-Jährige betont.
Und die DFB-Elf nahm den Coach bei Wort. Popp und Co. liefen die Däninnen vor mit 19.180 Zuschauern ausverkauftem Haus direkt hoch an und gingen bissig in die Zweikämpfe. Im Ballbesitz ging es mit Tempo nach vorne, die Offensivbemühungen belohnte die Kapitänin mit dem Führungstreffer per Kopf, Hegering tat es ihr wenig später gleich und erhöhte.
Im Tor vertraute Hrubesch wieder auf Merle Frohms, die nach überstandener Gehirnerschütterung zurückkehrte. Die Keeperin war in den Anfangsminuten wenig gefordert, doch die Däninnen kamen immer besser ins Spiel. Frohms musste gleich mehrfach eingreifen und reagierte unter anderem nach einer Ecke beim Nachschuss von Sanne Troelsgaard blitzschnell (30.). Doch auch Deutschland machte weiter Druck, blieb zunächst aber immer wieder in den dänischen Abwehrreihen hängen.
Auch nach der Pause ließ der Gastgeber, nun mit Debütantin Elisa Senß auf dem Feld, nicht nach. Sydney Lohmann (51.) und Hegering (59.) versuchten es aus der Ferne, doch die Schüsse gingen knapp vorbei. Immer wieder drängte die DFB-Elf die Däninnen tief in die eigene Hälfte, zunächst jedoch ohne weiteren Erfolg.
Von Dänemark kam offensiv nur wenig und wenn ein Vorstoß gelang, war die deutsche Defensive zunächst zur Stelle. Frohms parierte zudem stark gegen Frederikke Thögersen (62.), Deutschland suchte weiter den Weg nach vorne, Bühl machte in der Nachspielzeit den Deckel drauf.
SID