Der 1. FC Köln hat sich als zweiter Bundesligist nach dem SC Freiburg gegen die neuen Investorenpläne der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgesprochen. „Die DFL hat ihren Investoren-Vorschlag deutlich nachgebessert. Aber es wurde leider immer noch nicht ausreichend geprüft, ob es sinnvollere Alternativen zu einem Private-Equity-Investor gibt“, sagte Kölns Vizepräsident Eckhard Sauren der Sportschau.
Man halte es „weiterhin für zwingend notwendig, dass ausschließlich die 36 Profivereine über die Entwicklung des deutschen Profifußballs entscheiden und dabei kein Private-Equity-Unternehmen mit am Tisch sitzt“, führte Sauren weiter aus. Der deutsche Fußball „mit seiner Historie und seiner Verankerung in der Gesellschaft“ passe „kulturell“ nicht zum Ansatz eines Private-Equity-Unternehmens.
Nachdem im Mai der Einstieg eines Investors in den deutschen Profifußball krachend gescheitert war und es in der Folge zu heftigen Verwerfungen kam, nimmt die DFL nun einen zweiten Anlauf – mit veränderten Rahmenbedingungen. Über die Grundlagen des möglichen Einstiegs eines Geldgebers sollen die 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Liga bei einer Versammlung am 11. Dezember abstimmen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit ist nötig.
Bis zu neun Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, sollen für 20 Jahre verkauft werden. Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben. Laut kicker sollen mehrere Unternehmen bis zum Ablauf der Frist am Donnerstag Erstangebote eingereicht haben.
Die Freiburger hatten zuvor in einem Schreiben an die Mitglieder ihre Ablehnung zu den Plänen verkündet. Bei den Zweitligisten FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf votierten die Mitglieder mehrheitlich gegen die geplante strategische Partnerschaft der DFL. Beim gescheiterten Versuch im Mai hatte der 1. FC Köln bereits gegen den Einstieg eines Investors gestimmt.
SID