Das Märchen der deutschen U17-Nationalmannschaft soll weitergehen: Das Team von Trainer Christian Wück kann am Dienstag (9.30 Uhr/Sky) ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Indonesien einziehen. Der Gegner in Surakarta heißt Argentinien.
Bis dahin gilt aber erstmal: „Viel Regeneration, Mobilisierung, Wechselbäder, die Eistonne ist auch immer ganz vorne mit dabei“, sagte Torwart Max Schmitt nach dem Sieg im Viertelfinale gegen Spanien (1:0). Denn nach fünf Spielen binnen 13 Tagen hat Deutschland – ganz zur Freude von Wück („Gott sei Dank“) – erstmals im Turnier drei komplette Tage Pause. Auch um den im Team grassierenden Magen-Darm-Virus zu bekämpfen.
Argentinien ist nach der überraschenden Auftaktniederlage gegen den Senegal (1:3) in Fahrt gekommen, die vier folgenden Spiele wurden mit mindestens zwei Toren Unterschied gewonnen. Beeindruckend waren die Auftritte in der K.o.-Phase gegen Venezuela (5:0) und Titelverteidiger Brasilien (3:0). Kapitän Claudio Echeverri, der den Spitznamen „El Diablito“ (der kleine Teufel) trägt und bei River Plate bereits Teil des Profikaders ist, gelang ein Dreierpack gegen die Brasilianer. Er führt gemeinsam mit Teamkollege Agustin Ruberto die Torjägerliste des Turniers mit je fünf Treffern an.
Trainiert wird die argentinische Auswahl von Diego Placente, der zwischen 2001 und 2004 als Linksverteidiger für Bayer Leverkusen auflief. Und seit drei Spielen haben die „Gauchos“ auch keinen Gegentreffer mehr kassiert.
Der amtierende Europameister glänzte im Turnierverlauf bisher mit seiner Anpassungsfähigkeit. Laut Wück zeigte sein Team „unterschiedliche Mentalitäten“. Gegen die USA im Achtelfinale sei es „eine kämpferische Leistung gewesen“ und gegen die balldominanten Spanier eine „Defensivleistung“. Die wird es erneut gegen die Torfabrik Argentinien (16 Tore) brauchen.
Einen Vorteil aufgrund der klimatischen Bedingungen haben die Südamerikaner nach zwei Turnierwochen nicht mehr, an die enorme Hitze und Luftfeuchtigkeit hat sich die DFB-Auswahl längst gewöhnt. Nach dem erfolgreichen EM-Finale soll das zweite Endspiel des Jahres erreicht werden. Und das DFB-Team ist immer noch „heiß auf mehr“, wenn es nach Abwehrchef Finn Jeltsch geht.
SID