Borussia Dortmund hat zum Abschluss einer wechselhaften Woche einmal mehr Rätsel aufgegeben. Nach der Demütigung gegen Bayern München und der darauffolgenden starken Antwort gegen Newcastle United verlor der BVB das Spitzenspiel des elften Spieltags beim VfB Stuttgart völlig verdient mit 1:2 (1:1) und setzte seine schwankenden Leistungen fort.
Niclas Füllkrug (36.) hatte Dortmund, das auch im dritten Ligaspiel in Folge ohne Sieg blieb, trotz drückender Überlegenheit der Gastgeber zwar in Führung gebracht. Doch Deniz Undav (42.) und Torjäger Serhou Guirassy (83., Foulelfmeter), der in der 67. Minute sein Comeback nach überstandener Oberschenkelverletzung feierte, drehten die Partie für Stuttgart.
Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß hatte vor allem in der ersten Halbzeit zeitweise Chancenwucher betrieben, unter anderem scheiterte Chris Führich mit einem Foulelfmeter an Gregor Kobel (10.). Schlussendlich durfte sich der VfB nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge wieder über drei Punkte freuen und festigte den dritten Tabellenplatz.
Nach dem überzeugenden Champions-League-Auftritt gegen Newcastle am vergangenen Dienstag (2:0) setzte BVB-Trainer Edin Terzic wenig überraschend auf die exakt gleiche Startformation. Dennoch machte der VfB den deutlich besseren Eindruck.
Die Stuttgarter liefen die Defensivreihe des BVB sehr früh an und hatten nach knapp zehn Minuten die große Chance zur Führung, als Kobel den enteilten Undav im Strafraum foulte. Doch der Schweizer machte seinen Fehler direkt wieder gut und hielt als erster BVB-Torwart seit über zehn Jahren einen Elfmeter. Stuttgart vergab hingegen zwar bereits im dritten Spiel in Folge einen Strafstoß, ließ sich davon in der Folge aber keinesfalls beirren.
Dortmund fand kaum mehr Entlastung und hatte mit den zahlreichen Angriffen der Hausherren sichtlich Probleme. Mehrmals kam Stuttgart zu vielversprechenden Chancen, scheiterte aber entweder an der eigenen Kaltschnäuzigkeit oder am stark aufgelegten Kobel, der allen voran gegen Jamie Leweling (31.) glänzend parierte.
Entsprechend überraschend ging der BVB in Führung. Bei einem der seltenen Entlastungsangriffe drückte Füllkrug den Ball völlig freistehend über die Linie, es war die erste Chance der Dortmunder im gesamten Spiel. Stuttgart wirkte aber nur kurz geschockt – und kam schon mit der nächsten Möglichkeit zum hochverdienten Ausgleich.
Terzic reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit Marco Reus und Donyell Malen für Julian Brandt und Karim Adeyemi in die Partie. Doch erneut waren es die Gastgeber, die den deutlich besseren Start erwischten, zum Leidwesen der Stuttgarter Zuschauer aber auch ihren Chancenwucher fortsetzen: Führich (54.) schob den Ball freistehend vor Kobel am Tor vorbei.
Das Spiel gestaltete sich im Anschluss ausgeglichener. Der BVB zeigte sich vor allem gegen den Ball verbessert, Stuttgart schien trotz der Hereinnahme von Guirassy zunehmend die Kraft auszugehen – bis zum entscheidenden Strafstoß.
SID