Berlin (SID) – Fußball-Bundesligist Union Berlin strebt schon zum Beginn der neuen Saison ein volles Stadion an – und setzt dabei auf ein zumindest ambitioniertes Konzept. Der Klub will an Spieltagen im Stadion an der Alten Försterei seine Mitarbeiter und alle 22.012 Karteninhaber auf eine Infektion mit dem Corona-Virus testen. Zugang zum Stadion würde dann nur erhalten, wer neben einem Ticket auch ein negatives Testergebnis vorweisen kann, das nicht älter als 24 Stunden ist.
„Unser Stadionerlebnis funktioniert nicht mit Abstand, und wenn wir nicht singen und schreien dürfen, dann ist es nicht Union“, sagte Klub-Präsident Dirk Zingler: „Gleichzeitig steht die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Wir wollen bestmöglich gewährleisten, dass sich in unserem ausverkauften Stadion niemand infiziert – das gilt für Unioner und gleichermaßen auch für Gästefans.“
Der Plan bedeute einen enormen organisatorischen und wirtschaftlichen Aufwand. Der Klub wolle „die Kosten für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen selbst tragen“. Aktuell würden bereits Möglichkeiten ausgelotet, die nötigen Testkapazitäten binnen 24 Stunden einzusetzen. „Sobald die organisatorischen Rahmenbedingungen konkretisiert sind, wird Union Berlin das Konzept dem zuständigen Gesundheitsamt des Stadtbezirks Treptow-Köpenick und des Landes Berlins vorstellen“, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) verwies auf SID-Anfrage auf eine Pressemitteilung von Freitag, die sich grundsätzlich der Rückkehr von Zuschauern in die Stadien widmete. Demnach führe die DFL derzeit Gespräche mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), „um Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine mögliche Wiederzulassung von Besuchern“ zu erörtern.
Das Ministerium habe dabei ausgeführt, „dass die konsequente Einhaltung höchster Infektionsschutzstandards Grundvoraussetzung“ dafür sei, Fußballspiele mit Publikum wieder zu ermöglichen. Die lokalen Konzepte der Klubs seien für eine (Teil-)Zulassung von Zuschauern entscheidend, diese müssten „von den zuständigen Gesundheitsbehörden vor Ort freigegeben werden“. Darüber hinaus wollte sich die DFL am Freitagabend nicht zu den Plänen der Berliner äußern.
Im Gespräch sind bislang Konzepte, die längst nicht von einer Vollauslastung der Arenen ausgehen. Auch gilt es bei der Suche nach einer Lösung die in den Bundesländern unterschiedlichen Infektionszahlen und Corona-Richtlinien zu beachten.
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