Bereit für die Bayern – Borussia Dortmund hat die zweite Pokal-Hürde mit dem Schwung der Jugend genommen und geht selbstbewusst in den Bundesliga-Kracher. Der BVB schaltete die schwache TSG Hoffenheim am Mittwoch überzeugend mit 1:0 (1:0) aus, die dabei bewiesene Frische und Spielfreude kann er am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen die Münchner Rekordmeister bestens gebrauchen.
Richten musste es ein alter Hase: Marco Reus traf bei seinem Führungstor (43.) zwar den Ball nicht richtig – dennoch war der Einzug ins Achtelfinale ohne jeden Zweifel verdient. Nur die junge „Zocker-Offensive“ mit Gio Reyna, Jamie Bynoe-Gittens und Youssoufa Moukoko hätte vor 81.365 Zuschauern (ausverkauft) noch effizienter sein können. Die TSG beendete das Spiel nach Gelb-Rot gegen Ozan Kabak (90.+4) mit zehn Spielern.
Ja, Borussia Dortmund will mal wieder ins Pokalfinale – Trainer Edin Terzic aber gab der Liga den Vorrang. Er wechselte auf fünf Positionen, unter anderem bekamen Mats Hummels und Niclas Füllkrug inmitten strapaziöser englischer Wochen eine Pause, Kapitän Emre Can stand nicht im Kader. Moukoko ist in der Hierarchie der BVB-Stürmer weit zurückgefallen, bekam aber erstmals in dieser Saison eine Chance in der Startelf.
Gregor Kobel, bei Eintracht Frankfurt (3:3) noch angeschlagen ausgewechselt, war im Tor gegen auswärtsstarke und offensiv eingestellte Gäste gleich beim Schuss von Ihlas Bebou gefordert, Nico Schlotterbeck rettete dann gegen Mergim Berisha auf der Linie (2.). Reus antwortete (3.) mit der ersten BVB-Chance: Beide Mannschaften hatten anfangs große Lust auf Kombinationsfußball.
Hoffenheim brachte sich jedoch durch Ballverluste im Aufbau selbst immer wieder in Bedrängnis, worauf Dortmund mehrfach gefährlich in den Strafraum vorstieß – meist auf der linken Seite über Bynoe-Gittens, dessen Schnelligkeit die Abwehr überforderte. Besonders mit Reus harmonierte der 19-Jährige gut, seine Hereingaben von der Torlinie, teils sogar am Fünfmeterraum, blieben jedoch bis zum Führungstreffer ohne Abnehmer.
Der BVB drückte und drückte, bekam aber den Ball nicht an TSG-Torhüter Oliver Baumann vorbei – egal, ob es Bynoe-Gittens (25.) war, Reus (35.) oder Marius Wolf und der bis dahin unauffällige Moukoko im Doppelpack (38.).
Hoffenheim wich gezwungenermaßen vom geordneten Spielaufbau der ersten Viertelstunde ab und schlug lange Bälle, die fast allesamt bei den Gastgebern landeten. Bei einem der wenigen gelungenen Konter rauschte Maximilian Beier (40.) haarscharf am Ball vorbei. Reus gelang das Tor, obwohl er sich am Ende einer Kurzpass-Kombination über Reyna und Bynoe-Gittens, der später das 2:0 hätte erzielen können (48.), selbst anschoss.
Baumann hielt seine überrannte Mannschaft gegen Moukoko sensationell im Spiel und lachte über seinen Reflex selbst (50.). Überhaupt nicht zufrieden war der Torhüter aber damit, dass die Abwehr ihren Namen kaum verdiente: Bynoe-Gittens, später unter großem Applaus ausgewechselt, machte links mit Kevin Vogt und Bebou, was er wollte. Allein der Spielstand ließ die Gäste lange auf einen Lucky Punch hoffen.
SID