Ein Mittelstürmer, der nur im Strafraum auf seine Chance lauert – dieses Modell gehört unter Bundestrainer Julian Nagelsmann der Vergangenheit an. Niclas Füllkrug, eine klassische Neun, spielte gegen die USA (3:1) teilweise auf dem linken Flügel – und nahm damit eine Schlüsselrolle in Nagelsmanns Spielidee ein.
„Es ist wichtig, dass wir einen Mittelstürmer haben, der den Ball in den Fuß gespielt haben möchte und ihn ins Mittelfeld prallen lässt“, erläuterte der neue Chef den Ansatz, „dann können wir tiefe Pässe spielen auf unsere schnellen Flügelstürmer.“ Und wenn Leroy Sane, Jamal Musiala oder Florian Wirtz den Ball haben, geht die Post ab.
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Und wie hat sich Füllkrug gemacht? „Es war viel Neues für ihn, das kannte er so nicht. Damit hatte er am Anfang im Kopf zu kämpfen“, sagte Nagelsmann, „aber er hat weitergemacht.“ Und sich mit seinem achten Treffer im zehnten Länderspiel sowie einem Assist belohnt für seinen erfolgreichen Anpassungsprozess.
„Das“, sagte der „neue“ Füllkrug, „ist ein Stück weit mentale Stärke. Wenn du nur das Gefühl hast, der Ball will gerade irgendwie nicht rein – dann am Ende doch mit einem Tor und einer Vorlage aus dem Spiel zu gehen, ist nicht ganz so schlecht.“ Schließlich sei es „gut für die Mannschaft, jemanden zu haben, der vorne ein bisschen was garantiert“.
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Dass Nagelsmann ihm eine andere Rolle zugedacht hat, kann er nachvollziehen. Der Bundestrainer hinterlege seine Ideen „immer mit Erklärungen – und das ist natürlich für einen Fußballer wichtig, das schindet sofort Eindruck, wenn man merkt: Das klappt ja!“
Für Nagelsmann hat der 30-Jährige einen Wert, der über das Fußballerische hinausgeht. „Er gibt uns Energie und Tore. Aber er ist auch ein sehr, sehr cooler Typ, hat immer ein Lächeln im Gesicht“, sagte er. Damit sei Füllkrug „wichtig für die Gruppe. Wenn du zum Frühstück kommst und ihn lächeln siehst, ist es egal, ob deine Nacht scheiße war“.
Quelle: SID